Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. KKVD
Berlin (ots)
Zum Deutschen Pflegetag, der am Donnerstag beginnt, legt der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) ein Positionspapier zur Pflegepolitik vor. Unter dem Titel „Fortschritte für die Pflege – jetzt!“ fordert der Verband eine professionelle Weiterentwicklung der Pflege, damit der Beruf eine Zukunft hat. Das Bundesgesundheitsministerium wird aufgefordert, einen Pflegegipfel einzuberufen, um weitere Maßnahmen aus der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) umzusetzen und praxisorientierte Lösungen zu finden.
Minister Lauterbach muss Pflegegipfel einberufen
Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd): „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach muss zeitnah einen Pflegegipfel mit allen relevanten Akteuren aus Praxis, Politik und Verbänden einberufen. Das sollte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geschehen. Ziel eines solchen Pflegegipfels ist es, weitere Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die nach dem Ende der Konzertierten Aktion Pflege in der letzten Wahlperiode noch nicht umgesetzt wurden. Auch kommt es darauf an, praxisorientierte Lösungen zur Entlastung der Pflegekräfte zu finden, die schnell im Arbeitsalltag spürbar werden.“
Mutige Schritte für nachhaltige Veränderungen nötig
Mit den Vorschlägen in ihrem Positionspapier wollen die katholischen Krankenhäuser die kurzfristige und die langfristige Perspektive zusammenführen. Sie sprechen sich daher auch für eine professionelle Weiterentwicklung des Pflegeberufs aus.
Bernadette Rümmelin weiter: „Wir brauchen mutige Schritte für nachhaltige Veränderungen in der Pflege. Notwendig sind ein klarer Rahmen und Rechtssicherheit für die Substitution und Delegation medizinischer Tätigkeiten. Ziel muss außerdem sein, dass Pflegefachpersonal nicht nur in Modellprojekten, sondern regelhaft heilkundliche Tätigkeiten übernimmt. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe, Autonomie im eigenen Handeln und klare Verantwortlichkeiten müssen gestärkt werden. Schon heute übernehmen Pflegefachpersonen oft die Rolle derjenigen, die den gesamten Versorgungsprozess ihrer Patientinnen und Patienten im Blick haben. Doch um solche Prozesse effizient steuern zu können, fehlen oftmals noch die notwendigen Entscheidungs- und Durchsetzungskompetenzen. Zudem sind mehr Anstrengungen für eine Akademisierung der Pflege erforderlich. Wo akademisch qualifizierte Pflegepersonen im Rahmen eines Grade-Skill-Mix in die Teams eingebunden sind, steigt die Patientenzufriedenheit und es sinkt die Rehospitalisierungsquote.“
Digitalisierung bringt mehr Zeit für menschliche Zuwendung
Der kkvd weist außerdem auf die Vorteile hin, die der Ausbau der Digitalisierung für die Pflege-Teams sowie die Patientinnen und Patienten bringt.
„Wo durch digitale Anwendungen das ärztliche und pflegerische Personal von Bürokratie entlastet sowie Prozesse vereinfacht werden, bleibt mehr Zeit für die menschliche Zuwendung zu den Patientinnen und Patienten. Dieses Potenzial muss genutzt werden. Damit die digitale Infrastruktur in den Krankenhäusern entsprechend ausgebaut werden kann, ist allerdings eine verlässliche Investitionsförderung der Länder nötig. Der Bund sollten hier mit Sonderprogrammen wie zuletzt durch den Krankenhauszukunftsfonds unterstützend tätig werden“, so Rümmelin abschließend.
Das vollständige kkvd Positionspapier unter dem Titel „Fortschritte für die Pflege – jetzt!“ steht hier zum Download bereit: www.kkvd.de/pflege-braucht-fortschritte
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