Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis bietet zusammen mit der Stadtverwaltung Lauda-Königshofen am Mittwoch, 26. August, um 18.30 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Flüchtlingsunterbringung in Lauda-Königshofen an. Die Veranstaltung findet in der Schulturnhalle an der Turmbergschule, Alban-Stolz-Straße 17, im Stadtteil Königshofen statt.
Die Zahl der Flüchtlinge steigt seit drei Jahren europaweit stark an und ist in Deutschland inzwischen so hoch wie noch nie zuvor. Für Baden-Württemberg werden im Jahr 2015 laut Prognose des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge rund 100.000 Asylantragsteller aus den verschiedensten Kriegs- und Krisengebieten der Erde erwartet, vier Mal so viele wie im Jahr 2014. Sie werden den Stadt und Landkreisen zur vorläufigen Unterbringung zugewiesen. Die Kreise sind gesetzlich verpflichtet, entsprechende Unterkünfte bereitzustellen und die Menschen zu betreuen und zu versorgen.
In Lauda-Königshofen werden nun weitere Unterkünfte in Wohncontainern an der Ganghoferstraße im Stadtteil Königshofen (42 Plätze, ab August) und am Bischofsheimer Weg (30 Plätze, ab September) im Stadtteil Lauda geschaffen. Hinzu kommen 30 Plätze im ehemaligen Gasthaus Linde in Gerlachsheim. Damit wird auch allen Forderungen nach kompakten und dezentralen Unterkünften in vollem Umfang entsprochen. Bisher stehen im Main-Tauber-Kreis bereits Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber in Bad Mergentheim (285 Plätze), Tauberbischofsheim (rund 200 Plätze, zum Teil befristet), Külsheim (60 Plätze) und Lauda (28 Plätze) zur Verfügung. Weitere Unterkünfte befinden sich in Vorbereitung und werden in Kürze in Assamstadt, Boxberg und Weikersheim in Betrieb gehen. Inzwischen ist klar, dass in allen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet solche Unterkünfte geschaffen werden müssen. Ausnahme ist Wertheim. Dort wird das Land Baden-Württemberg im Herbst eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge eröffnen.
In der öffentlichen Informationsveranstaltung am 26. August in Königshofen möchte die Landkreisverwaltung darlegen, wie die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen bei der Flüchtlingsunterbringung sind, welche konkreten Anforderungen für die vorläufige Unterbringung bestehen und welche Aufgaben das Landratsamt dabei als untere Aufnahmebehörde hat. „Zudem möchten wir gemeinsam mit den Teilnehmern überlegen, wie mit den drei neuen Unterkünften in Lauda-Königshofen das gute Miteinander von Stadt, Bürgern und Flüchtlingen fortgeführt werden kann“, sagt Sozialdezernentin Elisabeth Krug. Der bereits bestehende Asylhelferkreis leiste dabei bereits sehr wertvolle Arbeit. Er wird durch die neue ökumenische Fach- und Koordinierungsstelle für Flüchtlingsarbeit im Main-Tauber-Kreis unterstützt. Die Stadt- und die Kreisverwaltung hoffen, dass sich noch mehr Menschen für die ehrenamtliche Betreuung von Flüchtlingen engagieren werden. Das Mehrgenerationenhaus in der Josef-Schmitt-Straße 26a in Lauda dient hierbei als Anlaufstelle und zentraler Ansprechpartner für alle ehrenamtlichen Asylhelfer in Lauda-Königshofen. „Selbstverständlich baut der Landkreis die soziale Betreuung der Flüchtlinge durch professionelle Fachkräfte ebenso wie den Hausmeisterdienst in den Unterkünften und die Verwaltung im Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration zügig weiter aus“, sagt Elisabeth Krug.
Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter von kirchlichen und sozialen Organisationen und Vereinen sowie alle anderen interessierten Bürgerinnen und Bürger. Entsprechende Informationsveranstaltungen fanden mit erfreulich großer und positiver Bilanz bereits in Tauberbischofsheim, Lauda, Bad Mergentheim und Assamstadt statt. Dort haben sich zahlreiche Personen und Institutionen zur Mitwirkung bereiterklärt.
„Die Landkreisverwaltung bittet auch nochmals um Verständnis dafür, dass in Königshofen und Lauda binnen kürzester Zeit Unterkünfte geschaffen werden müssen. Wir standen bisher kurz dafür, in Wertheim mehrere Unterkünfte mit größeren Kapazitäten zu eröffnen. Nachdem das Land entschieden hat, dort kurzfristig eine Erstaufnahmeeinrichtung aufzubauen, musste die Landkreisverwaltung binnen weniger Tage Alternativen in anderen Städten und Gemeinden finden“, sagt Kreis-Sozialdezernentin Elisabeth Krug. Die Erstaufnahme durch das Land ist die erste Stufe, die vorläufige Unterbringung durch die Stadt- und Landkreise die zweite Stufe bei der Unterbringung von Flüchtlingen.
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