
Das Museum “Schlösschen im Hofgarten“ widmet sich mit seiner eigenen Sammlung den Künstlern der Berliner Secession. Eine ganz besondere Sonderausstellung zu diesem Künstlerkreis befasst sich nun mit dem Bildhauer Max Kruse, seiner Familie sowie den befreundeten Künstlern. Zu sehen ist die neue Ausstellung ab 7. November. Die Ausstellung über „Die Kruses“ ist wegen ihres Umfanges auf die zwei Wertheimer Museen „Schlösschen im Hofgarten“ und Grafschaftsmuseum aufgeteilt.
Max Kruse und sein Anhang werden im Schlösschen im Hofgarten zu sehen sein, das Grafschaftsmuseum widmet sich Käthe Kruses Puppen und dem Werk ihres jüngsten Sohnes Max, dem kürzlich verstorbenen Kinderbuchautor. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth.
Stammvater der Künstlerfamilie „die Kruses“ war der Berliner Bildhauer und Bühnenbildgestalter Max Kruse (1854 – 1942). Wie sein Bruder Oskar Kruse-Lietzenburg (1847 – 1919) gehörte er der Künstlervereinigung „Berliner Secession“ an. Aus erster Ehe von Max Kruse mit Anna Pavel ging die Tochter Annemarie (1889 – 1977) hervor, die ihre Ausbildung zur Künstlerin bei Henri Matisse in Paris erhielt. Hier lernte sie ihren späteren Ehemann, den Russen Igor von Jakimow (1885 – 1962) kennen. Er war Maler und Bildhauer zugleich. Die Söhne der beiden, Erasmus (1918 – 1944) und Igor (1914 – 1944) sowie die Tochter Marina (geb.1922) waren ebenfalls künstlerisch aktiv.
Max Kruse jun. (ca. 1923/24; Museen Donauwörth)
In zweiter Ehe heiratete Max Kruse die Schauspielerin Katharina Johanna Simon (1883 – 1968), die spätere Puppenmutter Käthe Kruse. Von ihr wird ein großartiges Puppensortiment aus den verschiedensten Schaffensperioden gezeigt. Aus der Verbindung Käthes mit Max Kruse gingen sieben Kinder hervor, die alle in künstlerischen Bereichen tätig werden sollten. Vom jüngsten Sohn Max Kruse jun. (1921-2015), dem Schöpfer des legendären „Urmel“, werden Bücher und ihre Verfilmungen gezeigt.
Annemarie Kruse, Der Vater Max Kruse, um 1930, Öl, Lwd. Privatbesitz
Von den zahlreichen Malerfreunden der „Kruses“ präsentiert die Ausstellung Werke von Kollegen der Berliner Secession wie Max Slevogt, Maria Slavona und Sabine Lepsius wie auch der Bildhauer August Gaul, Louis Tuaillon und Renée Sintenis, darüber hinaus Gemälde von Hans Purrmann, dem Leiter der Matisse-Schule in Paris, seiner Frau Mathilde Vollmoeller-Purrmann, Friedrich Ahlers-Hestermann, Adolf Hacker und Ida Gerhardi.
Die Ausstellung wird von 7. November bis 28. Februar 2016 zu sehen sein. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter Telefon 09342/301-511.
Stadtverwaltung Wertheim