Bonn (ots)
Mehr als 380 Menschen sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, verstorben oder gelten als vermisst. Mehr als 14.000 Menschen sind es insgesamt in den letzten fünf Jahren. Ein kaum vorstellbares Ausmaß an Verzweiflung: Viele Menschen sind nach monatelanger oder gar jahrelanger Reise durch die Wüste Nordafrikas erneut kriminellen Schleppern ausgeliefert. Oft steigen sie in überfüllte seeuntüchtige Boote, in der Hoffnung, in Europa ein Leben in Frieden und Sicherheit zu finden.
"Niemand flieht freiwillig, und kein Zaun, keine Mauer, kein Meer hält Menschen auf, Sicherheit für sich selbst und die eigene Familie zu finden. Es braucht daher legale Fluchtwege und einen sicheren Zugang zu fairen Asylverfahren", so Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
Rekordzahl von Menschen auf der Flucht
Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute: Über 114 Millionen Menschen haben bis September 2023 ihr Zuhause verlassen müssen. Die meisten von ihnen, mehr als 62 Millionen, sind innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht. Mehr als 36 Millionen Menschen leben als Flüchtlinge in anderen Ländern, die Mehrheit in einem Nachbarland.
Unbeachtete Krisen
Der Krieg in der Ukraine und der Konflikt in Gaza stehen dabei im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Über andere Konflikte, wie beispielsweise im Sudan, wird kaum berichtet. Doch auch dort haben mittlerweile mehrere Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Ebenso zwingen die Krisen in Syrien, dem Jemen oder der Demokratischen Republik Kongo, um nur einige zu nennen, täglich tausende Menschen zur Flucht.
Lebensgefährliche Fluchtrouten
In dieser dramatischen Situation gibt es weltweit kaum sichere Fluchtwege. Wer auf der Suche nach Schutz fliehen muss, begibt sich auf gefährlichen Routen erneut in Lebensgefahr. Gegenwärtig ist Solidarität wichtiger als je zuvor, weil das Recht auf Schutz fast überall bedroht ist. In vielen Teilen der Welt sind eine restriktive Flüchtlingspolitik, populistische Stimmungsmache und fremdenfeindliche Rhetorik auf dem Vormarsch.
"Das Zurückdrängen von Menschen, die internationalen Schutz suchen, verstößt gegen das internationale und europäische Recht. Dies steht auch in krassem Gegensatz zu den moralischen Werten, auf die Europa zu Recht stolz ist. Alle Menschen, die internationalen Schutz suchen, müssen die Möglichkeit haben, Asyl zu beantragen", sagt Philippe Leclerc, UNHCR-Regionaldirektor für Europa.
Der UNHCR unterstützt die Vertriebenen vor Ort entlang vieler Fluchtrouten, verteilt in Notfallsituationen lebensrettende Hilfsgüter, stellt medizinische Versorgung von Flüchtlingen und Vertriebenen bereit. Er hilft bei der Integration in lokale Gemeinden und unterstützt diese bei der Aufnahme von Geflüchteten. Die UNO-Flüchtlingshilfe ist nationaler Partner des UNHCR.
Mehr Informationen sowie das aktuelle Magazin der UNO-Flüchtlingshilfe zum Thema Fluchtrouten unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/themen/fluchtrouten
Pressekontakt:
Marius Tünte
Tel. 0228-90 90 86-47
tuente@uno-fluechtlingshilfe.de
Original-Content von: UNO-Flüchtlingshilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Original Quelle Presseportal.de
https://wertheimerportal.de/faktencheck-christoph-kolumbus-war-ein-querdenker/