Stuttgart, 28. September 2022 – Der neueste „Hundetrend“ hat Deutschland erreicht: Die Nachfrage für Corgis ist nach dem Tod der Queen explodiert – entsprechend sind auch die Verkaufspreise auf Rekordhöhen von bis zu 2800 Euro geschnellt. Die kurzbeinigen Hunde waren Queen Elizabeths Lieblings-„Rasse“. PETA betrachtet den Trend mit Sorge. Ein Großteil der Tiere, die derzeit auf dem Markt angeboten werden, stammt von meist kriminellen Züchtern aus Osteuropa. Die Hunde werden dort unter leidvollsten Bedingungen für den Verkauf über Onlineportale „produziert“. Zudem handelt es sich bei Corgis aufgrund der Köperform um Qualzuchten. Die Tierrechtsorganisation warnt daher vor Hundekäufen und appelliert an die Bevölkerung, angesichts übervoller Tierheime einen Hund zu adoptieren, statt einen überteuerten Corgi von potenziell kriminellen Händlern zu erwerben. PETA fordert von der Bundesregierung ein sofortiges bundesweites Verbot des Online-Tierhandels, um den legalen sowie illegalen Handel einzudämmen. Auch beim vermeintlich seriösen „Züchter von nebenan“ werden Hunde rein aus Profitgründen vermehrt und meist an jeden Interessenten verkauft.
„Leider gibt es immer wieder regelrechte ‚Hundetrends‘, weil Menschen sich aufgrund des Aussehens und der ‚Rasse‘ für einen tierischen Freund entscheiden und nicht aufgrund des Charakters. Nicht selten stammen diese dann von kriminellen Händlern, die die Vierbeiner unter schlimmsten Bedingungen allein aus Profitgründen vermehren“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner. „Corgis leiden aufgrund ihrer Köperform zudem oftmals ein Leben lang. Wer nach gründlicher Überlegung einem Hund ein Zuhause schenken möchte, sollte einen der Hunderttausenden Vierbeiner, die in den Tierheimen warten, adoptieren und keinen kaufen.“
Adopt, don’t shop – was es mit dem Welpenhandel im Internet auf sich hat
Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt – der illegale Welpenhandel befindet sich mittlerweile auf Platz drei der lukrativsten Schwarzmärkte hinter Drogen- und Waffenhandel. [1] Durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen: Seit Beginn der Pandemie stieg die Anzahl von sogenannten Haustieren in Deutschland um eine weitere Million auf 34,7 Millionen Tiere unterschiedlicher Arten an. Hierbei steht auch der kriminelle Welpenhandel im Fokus, da ein Großteil der gekauften Tierkinder über undurchsichtige Netzwerke in deutsche Haushalte gelangt. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft viel zu jung und mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf „Welpenfarmen“ tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten und Parasitenbefall, erhalten jedoch keine medizinische Behandlung. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: immer wieder Babys zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich. Sie werden für die lange Reise „fitgespritzt“. Im neuen Zuhause angekommen werden sie oft nach wenigen Tagen schwer krank oder sterben.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
[1] Baden-Württemberg.de (2021): Tierschutzbeauftragte warnt vor Kauf von Hundewelpen aus dem Internet. Online abrufbar unter: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/tierschutzbeauftragte-warnt-vor-kauf-von-hundewelpen-aus-dem-internet/ (26.08.2022)
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