Westen fest an der Seite der Ukraine
Mainz (ots)
Joe Biden hat in seiner Rede im Königspalast von Warschau deutliche Worte gefunden.
Der 46. Präsident der Vereinigten Staaten machte klar, dass sich die westliche Welt weder von Putins Angriffskrieg in der Ukraine, noch von seinen Drohungen einschüchtern lasse. Es war eine Rede, die die aktuelle Geschlossenheit der westlichen Bündnispartner widerspiegelte. Eine Geschlossenheit, mit der es vor dem Ukraine-Krieg nicht weit her war.
Bidens Botschaften: Der Westen stehe fest an der Seite der Ukraine, Putin allein und nicht das russische Volk sei verantwortlich für diesen Krieg, trotz der harten Zeiten müsse die Welt keine Angst haben. Das klingt stark und kraftvoll. Doch dann hat Joe Biden sich zur Feststellung hinreißen lassen: „Dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“ Zwar bemühte sich das Weiße Haus kurz darauf, zurückzurudern.
Biden habe nicht zu einem Sturz des Kremlchefs aufgerufen, doch da waren diese Worte und auch jene, mit denen Biden Stunden zuvor Putin als „Schlächter“ und „mörderischen Diktator“ bezeichnet hatte, schon in der Welt. Mag man dem amerikanischen Präsidenten angesichts der unerbittlichen, menschenverachtenden Grausamkeit und Brutalität, mit der Putin seinen Überfall auf das ukrainische Volk führt, inhaltlich auch zustimmen, sind seine Worte taktisch unklug und nehmen seiner Rede Kraft. Denn sie spielen der russischen Seite und deren Narrativ vom aggressiven Westen, gegen den man sich schützen müsse, in die Hände. Das ist schade und zugleich völlig unnötig, denn Bidens Rede war auch ohne diesen, nicht im Manuskript enthaltenen Satz deutlich genug.
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Biden hat endlich ausgesprochen, was viele, vermutlich auch in Russland, denken. Es kam sehr spät. Hoffentlich hat Putler das verstanden. Ich habe meine Zweifel.