Berlin (ots)
Vergewaltigung ist eine furchtbare Kriegswaffe. Sie wird eingesetzt, um Macht, Hass, Verachtung auszudrücken – mit grauenvoller Systematik. Den Tätern sind die verheerenden Folgen der sexualisierten Gewalt sehr wohl bewusst. Es gibt keinen Kriegsschauplatz auf der Welt, der diese Brutalität nicht kennt – mit allen Folgen für die Opfer und die Gesellschaft. Im Iran sind es in erster Linie Frauen, die ihre Angst verloren haben und gegen das Mullah-Regime auf die Straße gehen. Und es sind vor allem Frauen, die nun in Gefängnissen oder nach Festnahmen Opfer sexueller Gewalt werden. Das Ziel der Täter – demoralisieren, den Kampfgeist untergraben, die Opfer stigmatisieren, das soziale Gefüge zerstören, dem Feind zeigen: Wir nehmen euch alles. Ein Muster, das sich auch in der Ukraine wiederfindet. Man kann es kaum glauben, aber erst seit 2008 werden Vergewaltigungen in Kriegszeiten von den Vereinten Nationen als Kriegsverbrechen bezeichnet. Viel zu lange stand das Leid der Frauen im Schatten von Panzerschlachten und Frontkämpfen. Die Ukrainerinnen und Ukrainer versuchen, in der Abwehr des russischen Angriffskriegs vieles besser zu machen. Die Ukraine will das Schweigen beenden, die Opfer sichtbar machen, die Verbrecher nicht davonkommen lassen. Sie gehören wie alle Kriegsverbrecher vor einen Strafgerichtshof. Beweissicherungen und DNA-Analysen trotz der Bombardements und Blackouts, trotz der zerstörten Wasserversorgung und Eiswinter sind kein juristischer Schnickschnack, sondern der einzige Weg zur Gerechtigkeit – hier könnte die Ukraine Geschichte schreiben. Und die deutsche Hilfe bei der Arbeit ist ein Zeichen feministischer Außenpolitik. Kein Täter darf sicher sein.
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