Mainz (ots)
In der Ukraine tobt ein brutaler Krieg, Tausende Männer, Frauen, Kinder werden getötet, Millionen vertrieben. Und keine 2000 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt steigt in Turin die größte Musikparty des Kontinents, der Eurovision Song Contest. Passt das zusammen? Klare Antwort: Ja. Es ist nicht einmal unbedingt Trotz, der Menschen aus Moldau und Schweden, aus Griechenland und Spanien, aus Rumänien und Großbritannien in diesen düsteren Zeiten ausgelassen gemeinsam feiern lässt. Es ist ein in Jahrzehnten erarbeitetes Selbstverständnis, dass die Nationen Europas bei allen Unterschieden zusammengehören. Und dass ein Brandstifter wie jetzt der russische Präsident Putin die Menschen noch enger zusammenrücken lässt. Gleichzeitig ist der 66. ESC so wie kein anderer. Die Veranstalterin, die European Broadcasting Union, achtet eigentlich seit jeher darauf, dass Politik bei der fröhlichen Musiksause nichts zu suchen hat. Beim zweiten Halbfinale aber sangen die Moderatoren Laura Pausini und Mika in der Abstimmungspause „People have the power“ von Patti Smith, ein Lied, in dem es – übersetzt – heißt: „Die Menschen haben die Macht, das Werk von Dummköpfen zu tilgen.“ Dazu wurde die Bühne in den Farben der ukrainischen Nationalflagge angestrahlt. Wenn die Buchmacher nicht völlig daneben liegen, wird an diesem Samstag der ukrainische Beitrag „Stefania“, vielleicht nicht der beste im Starterfeld, den Sieg einfahren – aus Solidarität mit den Menschen in dem überfallenen Land. Dann könnte die Ukraine den ESC2023 austragen. Auch wenn das im Moment unwahrscheinlich erscheint, wäre das ein noch stärkeres Signal an jeden, der den europäischen Gedanken zu torpedieren versucht.
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