Berlin (ots)
Nein, Szenen, wie es sie vor sieben Jahren wochenlang vor dem Lageso in Moabit gegeben hat, sollen sich nicht wiederholen. Damals zeigte sich die Stadt vollkommen überfordert mit dem Andrang der Flüchtlinge über die Balkanroute. Manche von ihnen mussten tagelang auf der Turmstraße oder im Kleinen Tiergarten ausharren, bevor sie endlich das Registrierungsprozedere absolvieren konnten und untergebracht werden konnten.
Diesmal soll es also besser klappen, obwohl derzeit niemand verlässlich weiß, auf wie viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Berlin sich einstellen muss. Gut möglich ist auch, dass diejenigen, die direkt nach Berlin kommen, hier bereits Kontakte haben und bei Verwandten oder Freunden unterkommen können.
Das würde helfen, da die Akquirierung von neuen Unterkünften schleppend verläuft. 1300 Plätze sind derzeit frei, 1300 sollen in den kommenden Tagen dazu kommen. Das könnte schnell zu wenig sein, denn auch aus anderen Krisenregionen kommen weiter Flüchtlinge in die Stadt.
Zur Entspannung der Lage würde auf jeden Fall beitragen, wenn die Ukraine-Flüchtlinge wie die afghanischen Ortskräfte auch nach Paragraf 22 des Aufenthaltsgesetzes aufgenommen würden. Dann wäre für sie möglich, sofort eine Arbeit aufzunehmen, statt monatelang, manchmal sogar jahrelang auf die endgültige Klärung ihres Status warten zu müssen.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob Berlin – und Deutschland insgesamt – aus den Fehlern der vergangenen Jahre gelernt und die Lehren daraus gezogen hat, um es diesmal deutlich besser zu machen.
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