Die Zahl der Unfälle mit Fußgängerinnen und Fußgängern steigt. Um die Bevölkerung auf Handlungsbedarf aufmerksam zu machen, hat das Verkehrsministerium im Rahmen der Verkehrssicherheitskampagne „Vorsicht. Rücksicht. Umsicht“ die „Pass auf!“-Kampagne gestartet. Eine Aktion zur Kampagne findet in Stuttgart, Tuttlingen und Heilbronn statt.
Die Zahl der Unfälle mit Fußgängerinnen und Fußgängern steigt wieder. Das zeigt die Auswertung der aktuellen Verkehrsstatistik des ersten Halbjahres 2022. Demnach gab es im ersten Halbjahr insgesamt 1.648 Unfälle in Baden-Württemberg (Erstes Halbjahr 2021: 1.251 Unfälle). Das Verkehrsministerium legt mit seiner Verkehrssicherheitskampagne Vorsicht.Rücksicht.Umsicht daher im Herbst einen Schwerpunkt auf die Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern.
„Im vergangenen Jahr war jeder zehnte Verkehrstote in Baden-Württemberg zu Fuß unterwegs“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann in Stuttgart. „Jeder Unfall mit Fußgängerinnen und Fußgängern ist einer zu viel! Mit gegenseitiger Rücksichtnahme lässt sich viel bewirken. Vor allem für Autofahrende bedeutet das: Langsam und vorsichtig fahren, innerorts stets mit unvorhergesehenem Fußverkehr rechnen und beim Abbiegen vorsichtig sein.”
Doch auch die Kommunen könnten einen größeren Beitrag leisten, so der Minister. „Wenn die Städte konsequenter gegen Falschparken vorgehen und legales Parken an unübersichtlichen Kreuzungen neu ordnen, dann schafft auch das mehr Sicherheit.“
Menschen in großen „Bumper Balls“ mischen sich unter die Passanten
Um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu stärken, ist das Verkehrsministerium neben einer Online-Kampagne im Herbst in mehreren Städten im Land vor Ort. Verkehrsminister Winfried Hermann gab dafür am 14. Oktober 2022 in der Stuttgarter Innenstadt den Startschuss.
Drei Menschen in großen „Bumper Balls“ mischten sich daraufhin unter die Passanten. Die Bälle mit der Aufschrift „Pass auf! Wir haben keinen Airbag“ machten auf die Gefahrensituationen vor Ort aufmerksam. Am Platz der Aktion (Königsstraße / Ecke Tübinger Straße) treffen sowohl Radfahrerinnen und Radfahrer, der Autoverkehr und Fußgängerinnen und Fußgänger aufeinander. Alle Verkehrsteilnehmenden müssen hier besonders Rücksicht nehmen.
Neben Stuttgart wird die Aktion noch in Tuttlingen (16. Oktober 2022) und in Heilbronn (21. Oktober 2022) stattfinden.
Unfallzahlen steigen nach Corona wieder
Die Verkehrsstatistik zeigt: Der positive Trend bei den Unfallzahlen mit Fußgängerinnen und Fußgängern ist vorläufig gestoppt. Im ersten Halbjahr 2022 verunfallten 30 Prozent mehr Fußgängerinnen und Fußgänger als noch im ersten Halbjahr 2021. In den vergangenen Jahren hatte die Anzahl der Unfälle mit Fußgängerinnen und Fußgängern stetig in den ersten Halbjahren abgenommen. Dieser Trend setzte sich auch während den Corona-Jahren 2020 und 2021 fort (Erstes Halbjahr 2018: 1.935 Unfälle und erstes Halbjahr 2021: 1.251 Unfälle).
Die meisten Unfälle mit Fußgängerinnen und Fußgängern passieren beim Überqueren der Straße (43 Prozent in 2021). Nur die wenigsten Fußgängerinnen und Fußgänger tragen dabei die Schuld für den Unfall (27 Prozent in 2021).
Verkehrssicherheitskampagne „Vorsicht. Rücksicht. Umsicht“
Das Verkehrsministerium setzt sich seit Jahren für die Stärkung des Fußverkehrs auch im Sinne des Klimaschutzes ein. 2019 hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg seine mehrjährige Verkehrssicherheitskampagne „Vorsicht. Rücksicht. Umsicht“ gestartet. Die Kampagne macht auf wichtige Sicherheitsthemen aufmerksam, klärt über Fakten auf und gibt konkrete Tipps für Verhaltensänderungen: Damit die Teilnahme am Straßenverkehr in Baden-Württemberg sicherer wird. In den vergangenen Jahren lag der Schwerpunkt auf Unfällen im ruhenden Verkehr (2019), auf Unfällen auf Landstraßen (2020) und auf der Radverkehrssicherheit (2021).
Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg: Vorsicht.Rücksicht.Umsicht.
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