Haushaltsentwurf sieht zusätzliche Mittel vor, um steigende Kosten abzufedern
Die Niedersächsische Landesregierung hat sich mit ihrem Entwurf für den Haushalt 2024 und die Mittelfristige Planung 2023 bis 2027 (Mipla) für eine Stärkung der vielfältigen niedersächsischen Kulturlandschaft eingesetzt. Ein Schwerpunkt im Bereich Kultur ist die Unterstützung, um den Herausforderungen zu begegnen, die Kultureinrichtungen infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu bewältigen haben.
„In diesem Haushalt hinterlegen wir wichtige Maßnahmen, um der Kultur auch in schwierigen Zeiten Planungssicherheit zu verschaffen – damit sie für alle Bürgerinnen und Bürger in bewährten, aber auch in kreativen, neuen Formaten Angebote machen kann. Zugleich stärken wir insbesondere die Kulturbereiche, die möglichst vielen Menschen unterschiedlichen Alters einen niedrigschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur, kulturelle Teilhabe und Bildung ermöglichen“, so Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs.
Dauerhaft zusätzliche Mittel
Ab dem Jahr 2024 sind dauerhaft zusätzliche Mittel für den Kulturbereich vorgesehen, beispielsweise 2 Millionen Euro, um in verschiedenen Bereichen dabei zu helfen, Kostensteigerungen auszugleichen. Für die verlässliche Förderung von Spielstätten der freien professionellen Theater sind jährlich 450.000 Euro eingeplant. „Mit der Verstetigung der Spielstättenförderung der freien Theater schaffen wir das Fundament, damit diese Theaterhäuser und die gastierenden freien Gruppen zukunftsorientiert und langfristig planen können“, so Mohrs.
Zur Kulturförderung des Landes Niedersachsen gehört auch die Unterstützung der Saterfriesischen Sprache. Das Saterfriesische ist eine schwerstbedrohte Minderheitensprache und wird durch mehrere europäische Verträge geschützt. Das Land Niedersachsen baut seinen wichtigen Anteil an Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung des Saterfriesischen aus, indem für die Arbeit des Saterfriesisch-Beauftragten jährlich 50.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.
Unterstützung in Höhe von 5 Millionen Euro im Jahr 2024
Im Jahr 2024 sollen überdies einmalig Mittel in Höhe von insgesamt 5 Millionen Euro für die Unterstützung der Kultur zur Verfügung stehen. „Das Land leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die steigenden Kosten für Kultureinrichtungen abzufedern. Davon profitieren Bühnen in kommunaler Trägerschaft, die das regional diverse kulturelle Angebot in Niedersachsen stark prägen, aber auch Literaturhäuser, Kunstvereine und viele mehr“, so Mohrs.
Von den 5 Millionen Euro sind rund 3 Millionen Euro für die Unterstützung der kommunalen Theater in Niedersachsen vorgesehen. 750.000 Euro sollen für die Kofinanzierung von EU- und Bundesmittelprogrammen zur Verfügung stehen und so Kultureinrichtungen zukunftsorientierte Vorhaben und Investitionen ermöglichen. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf den Bereich der kulturellen Bildung gelegt. „Die Krisen haben vielen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Kunst und kultureller Bildung erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Hier wollen wir gezielt unterstützen, beispielsweise die Theaterpädagogik fördern. Auch das Förderprogramm ,Wir machen die Musik!‘ ermöglicht vielen Tausend Kindern in Kitas und Schulen kulturelle Teilhabe. Dazu zählt auch das Erfolgsmodell FSJ Kultur, das insbesondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen beispielsweise die Arbeit in einem Theater, Museum oder einer Bücherei nahebringt“, so Mohrs. 200.000 Euro sind für das zentrale Projekt zur Förderung frühkindlicher musikalischer Bildung, „Wir machen die Musik!“, vorgesehen. 250.000 Euro sollen für die Theaterpädagogik bereit gestellt werden. 160.000 Euro sind als zusätzliche Förderung für das FSJ Kultur eingeplant, damit stehen für das FSJ Kultur insgesamt 286.000 Euro zur Verfügung.
Erweiterungsbau Museum Friedland
Der Erweiterungsbau für das Museum Friedland ist ein wichtiger Schritt, um an diesem authentischen Ort Themen der Gegenwart und der Zukunft der deutschen Migrationsgesellschaft zeitgemäß und ansprechend zu vermitteln. Die Bauphase für den Erweiterungsbau ist in vollem Gang, die Eröffnung im Jahr 2025 geplant. Zur Vorbereitung dieser Eröffnung sind im Jahr 2024 Mittel in Höhe von 368.000 Euro vorgesehen.
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