Kampf gegen Energiefresser im Heizungskeller
Energieagentur informiert über Förderprogramm
Mit einem satten Zuschuss will das Bundeswirtschaftsministerium seit August 2016 in energetisch veralteten Heizungskellern aufräumen. Wer den heimlichen Stromfresser ungeregelte Heizungspumpe ersetzt, erhält bis zu 30 Prozent Förderung. Auch das professionelle Einstellen der Heizungsanlage und der Einbau programmierbarer Thermostatventile werden belohnt, so das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Frank Künzig von der Energieagentur des Main-Tauber-Kreises verweist aber auf die Notwendigkeit, vor der Handwerkerbeauftragung die Förderbedingungen zu beachten.
Rund 35 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entstammen dem Gebäudebereich. Die Wärmeversorgung steht dabei an erster Stelle und birgt erhebliche Einsparpotentiale. So arbeiten zahllose ungeregelte Heizungs- und Warmwasserpumpen meist unbeachtet von Energiespar-Bemühungen in den Kellern: Sie pumpen das erwärmte Wasser sommers wie winters pausenlos durch das Haus und verpulvern dabei eine Menge Strom, Wärme und somit auch bares Geld. Eine Heizungsanlage, die nicht professionell eingestellt ist, erhöht das Energieverbrauchs-Konto ebenfalls, da die Wärme nicht optimal im Gebäude verteilt wird.
Ein neues Förderprogramm belohnt nun Besitzer von Heizungsanlagen, die in energiesenkende Maßnahmen investieren. Wer eine hocheffiziente Umwälz- oder Warmwasserpumpe einbauen oder einen hydraulischen Abgleich durchführen lässt, bekommt bis zu 30 Prozent Zuschuss auf die Nettoinvestitionen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). „Moderne Hocheffizienzpumpen sparen bis zu 80 Prozent Strom ein“, erklärt Agenturleiter Künzig. „Wer hier investiert, senkt dauerhaft seinen Energieverbrauch und die Kosten.“
In Verbindung mit einem professionellen Einstellen der Heizungsanlage durch einen sogenannten „hydraulischen Abgleich“ gibt es außerdem Fördergeld für die Anschaffung oder den Einbau von voreinstellbaren Thermostatventilen, Temperaturreglern für Einzelräume, Strangventilen, Technik zur Volumenstromregelung, separate Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Benutzerinterfaces, Pufferspeicher oder für eine professionelle Einstellung der Heizungskurve. Die Arbeiten müssen von einem Fachbetrieb erledigt werden.
In den Genuss des neuen Förderprogramms können im Grunde alle Besitzer oder Betreiber von Heizungsanlagen kommen. Nicht nur Privatpersonen sind hier angesprochen, sondern auch Kommunen, Unternehmen, Freiberufler und Vereine.
Das Antragsformular liegt auf der Seite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bereit. „Wichtig ist, dass potentielle Fördernehmer sich vor dem Start ihres Vorhabens auf der Seite des BAFA für die Förderung vorab anmelden“, sagt Frank Künzig. „Nachdem sie die Maßnahme umgesetzt haben, müssen sie innerhalb eines halben Jahres alle relevanten Daten dort eintragen.“ Pro Heizung kann jede Maßnahme nur einmal beantragt werden. Die höchstmögliche Fördersumme je Antrag beträgt 25.000 Euro.
Erfreut ist man bei der Energieagentur, dass mit dem Pumpentausch nun eine sinnvolle Maßnahme bundesweit gefördert wird, für die man im Main-Tauber-Kreis seit mittlerweile bereits vier Jahren ein eigenes separates Förderprogramm betreibt: Wer seine alte Pumpe gegen eine Effizienzpumpe tauscht, erhält von seinem regionalen Stromversorger eine Vergütung über 50 Euro auf die Jahresstromrechnung. Diese Förderung soll zunächst auch weiterhin beibehalten werden.
Informationen zum neuen Förderprogramm gibt es bei der Energieagentur Main-Tauber-Kreis, Telefon 09341/82-5813 oder direkt auf der Homepage des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter www.bafa.de in der Rubrik „Energie“ unter dem Punkt „Heizungsoptimierung“.
Stadtverwaltung Wertheim