Main-Tauber-Kreis
Signal der Wertschätzung und Anerkennung
Zum zehnten Mal wird am Montag bundesweit der Tag der Kinderbetreuung begangen. Erstmals ist auch die Große Kreisstadt Wertheim dabei. „Der Tag ist eine gute Gelegenheit, einmal den Erzieherinnen und Erziehern Danke zu sagen und der außerfamiliären Kinderbetreuung den Stellenwert in der Öffentlichkeit zu geben, der ihr zusteht“, betonten Fachbereichsleiter Helmut Wießner und Referatsleiter Uwe Schlör-Kempf bei einem Pressegespräch.
Kernelement des Tages der Kinderbetreuung in Wertheim sind drei Informationsstände, die am 9. Mai von 16 bis 19 Uhr auf dem Marktplatz, am Reinhardshof in der Nähe des Rewe-Marktes und in Bestenheid am E-Center stehen. Dort ist unter anderem der Flyer erhältlich, der Auskunft über wichtige Themen und Fragen rund um die Kinderbetreuung in Wertheim gibt. Außerdem besteht die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Das wiederum findet sich, neben vielen weiteren Informationen, auch auf der Internetseite www.wertheim.de/tag+der+kinderbetreuung.
Über Aktivitäten und Materialien, zu denen auch Plakate gehören, hat in den vergangenen Monaten eine achtköpfige Arbeitsgruppe „gebrütet“, berichteten die beiden Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Uwe Schlör-Kempf ist im Rathaus für die kommunalen Kinderbetreuungseinrichtungen zuständig und dient als Ansprechpartner für die freien, insbesondere kirchlichen Träger. Als deren Vertreterin war beim Pressegespräch Sabine Röhrig vom evangelischen Verwaltungs- und Serviceamt mit Sitz in Buchen. Sie hob auch im Namen von Marcus Stolzenberger von der katholischen Verrechnungsstelle Tauberbischofsheim einmal mehr die „vorbildliche Zusammenarbeit“ aller für die Kinderbetreuung in Wertheim Verantwortlichen hervor. „Es macht immer wieder Spaß.“
Es brauche, wie das afrikanische Sprichwort sage, ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Aber das ganze Dorf, oder in diesem Fall die Kommune und die ganze Gesellschaft, brauche auch gute Erziehung, gute Betreuung und gute Bildung von Anfang an. „So wie sie in unseren Kindertageseinrichtungen vermittelt wird“, machte Röhrig deutlich. Deshalb sei die Kita „ein zentrales Element in der Gesellschaft und wirkt in viele Bereiche hinein“. Davon profitierten nicht nur die Kinder und die Familien, sondern auch die Schulen, die Stadt Wertheim, die hier ansässigen Betriebe und nicht zuletzt die gesamte Gesellschaft. Deshalb müsse von Anfang an Sorge getragen werden, dass alle Kinder die gleich guten Entwicklungs- und Bildungschancen bekommen.
Beate Friedlein, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte Reicholzheim, stellte das Thema „Erziehungspartnerschaft“ in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Bei Erziehung, Entwicklung und Bildung sei eine enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieherinnen beziehungsweise Erziehern essentiell und gerade in der Eingewöhnungszeit der Kinder ein guter Austausch ganz entscheidend. Friedlein postulierte „Transparenz, Ehrlichkeit und Offenheit zum Wohl des Kindes“.
Als ein für sie wesentliches Ziel der Aktivitäten am Montag benannte Romana Straßer, „herauszustellen, wie wichtig die Kinderbetreuung ist“. Erzieherinnen und Erzieher sind nach Auffassung der Leiterin des Kinderhauses Reinhardshof „manchmal wie Jongleure“. Es gelte, den Spagat zu schaffen zwischen der Aufmerksamkeit für die Gruppe mit bis zu 25 Mädchen und Jungen einerseits und der individuellen Förderung des einzelnen Kindes andererseits. Auch die Erwartungen der Eltern müssten, wenn möglich, erfüllt werden. Das sei gerade in der Pandemie nicht einfach und nicht immer zu leisten gewesen.
Dazu kommt, waren sich die Teilnehmer des Pressegesprächs einig, der Fachkräftemangel, der sich auch in Wertheim bemerkbar macht. Deshalb soll der Tag der Kinderbetreuung auch der Nachwuchswerbung dienen für den „trotz allem wunderschönen Beruf“.