Behrens: „Der Katastrophenschutz in Niedersachsen wird durch die Einführung dieser Stabssoftware elementar gestärkt.“
Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat am heutigen Mittwoch (24.07.2024) im Rahmen ihrer Sommerreise die Stabsräumlichkeiten der Katastrophenschutzbehörde des Landkreis Uelzen besucht.
Bei sogenannten „Großschadenslagen“ durch Stürme, Brände oder Überschwemmungen ist eine reibungslose Kommunikation zwischen den Stabstellen von höchster Bedeutung. Damit diese künftig noch schneller, sicherer und verlässlicher zwischen Katastrophenschutzstab, Technischer Einsatzleitung und Landeskatastrophenschutzstab ablaufen kann, soll Ende Dezember dieses Jahres die landesweit einheitliche Software „CommandX“ eingeführt werden.
Der Landkreis Uelzen zählt zu den Pilotstandorten, die die derzeitige niedersächsische Version der Stabssoftware „CommandX“ der Firma Eurocommand sowie die Schnittstellen zu den Leitstellensystemen testen und bis zum Jahresende weiterentwickelt. Daneben wird aktuell an der Installation der Zentralen Instanz gearbeitet, an die zur Einführung alle Katastrophenschutzbehörden angeschlossen werden und die Vernetzung untereinander sicherstellt. Zudem werden bereits jetzt Multiplikatoren aller Katastrophenschutzbehörden in der Nutzung der Software ausgebildet. Darüber hinaus hat das Land Niedersachsen mit dem Auftragnehmer Eurocommand einen Rahmenvertrag geschlossen. Dadurch können die unteren Katastrophenschutzbehörden sowie Gemeinden Lizenzen für weitere Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes sowie der alltäglichen Gefahrenabwehr erwerben und an das Gesamtsystem anschließen.
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagt: „Der Katastrophenschutz in Niedersachsen wird durch die Einführung dieser Stabssoftware elementar gestärkt. Die schon jetzt sehr gute Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen sowie die niedersachsenweite Unterstützung der Katastrophenschutzbehörden untereinander wird so noch
effektiver und erleichtert den Einsatzkräften gleichzeitig die Arbeit.“
Seit April 2019 unterstützte eine Projektgruppe bestehend aus Angehörigen des Niedersächsischen Landkreistags, des Niedersächsischen Städtetags, des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds, der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Niedersachsen, des Landesfeuerwehrverbands und des heutigen Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport bei der Festlegung von Anforderungen an eine einheitliche Stabssoftware für den Katastrophenschutz. Nach vollständiger Inbetriebnahme für den niedersächsischen Katastrophenschutz ist es technisch möglich, dass die 49 Katastrophenschutzstäbe der jeweiligen Landkreise und kreisfreien Städte sowie deren Technische Einsatzleitungen untereinander und mit dem Führungsstab des Landes kommunizieren können.
Die Firma Eurocommand stellte der Ministerin in Uelzen nun die aktuellste Version der Stabssoftware vor, unter Bezugnahme der vorhandenen Daten des „Weihnachtshochwassers 2023/24“. Die vernetzte Bekämpfung und Bewältigung von Katastrophen und Außergewöhnlichen Ereignissen soll demnach durch vier Kernfunktionalitäten sichergestellt werden: der Lagedarstellung inklusive einer Lagekarte, der umfassenden Einsatzdokumentation, Einsatzführung und Kommunikation sowie der Kräftedisposition und Kräfteverwaltung. Diese sind über alle Ebenen, vom Landeskatastrophenschutzstab bis zum Einsatzleitwagen 1 in der alltäglichen Gefahrenabwehr vernetzt.
Die Einführung und Implementierung des funktionsfähigen Gesamtsystems ist für Ende Dezember 2024 angestrebt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die meisten Arbeitsgruppen abgeschlossen und die Ergebnisse in einer derzeitigen Version eingearbeitet. In der aktuellen Phase werden nun nach und nach die weit über 100 Standorte mit der Version ausgestattet und die Version der Software wird erprobt und mit den Ergebnissen zu einer finalen Version für Niedersachsen weiterentwickelt. Insgesamt stellt das Land 5 Millionen Euro für die Einführung der Software zur Verfügung.
Bilder: Titel Symbolbilder Niedersachsen by Pixabay.com / Niedersachsen.de