Halle/MZ (ots)
So sehen sich die Zeugen Jehovas als einzige Religionsgemeinschaft auf der Welt, die auf dem Weg zu Gott sei. Wer die Organisation verlässt oder ausgeschieden ist, wird als Abtrünniger, teils gar als Dämon gesehen. Dieser Status traf offensichtlich auf den Täter zu. Es ist also notwendig, dass sich die Glaubensgemeinschaft den möglichen Motiven der Tat stellt. Unabhängig davon ist es zudem zwingend, dass die Zeugen Jehovas, so wie sie Religionsfreiheit einfordern, den Ausstieg aus ihrer Gemeinschaft auch als Freiheit der Religion tolerieren. Religionsfreiheit darf keine Einbahnstraße sein.
Der Täter war mutmaßlich geistig verwirrt. Das macht die Analyse dieser Tragödie schwieriger. Dieser Umstand darf keinesfalls in der nun anrollenden Debatte um Sekten, sektenähnliche und kleine radikale religiöse Gemeinschaften vergessen werden.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell