Berlin (ots)
Auch wenn Syrien bis zum Umsturz nicht mehr im Fokus der Weltöffentlichkeit stand, war das Land nicht befriedet und es herrschte eine tiefgreifende Not. „Nach über 13 Jahren Krieg sind 16,7 Millionen Einwohner Syriens auf humanitäre Hilfe angewiesen“, erklärte Adib Abokhors von der Welthungerhilfe gegenüber der Zeitung „nd.DerTag“ (Donnerstagausgabe). „Das entspricht zwei Dritteln der Bevölkerung. Etwa 13 Millionen Menschen können sich ohne Hilfe nicht ausreichend ernähren.“ Das Land befinde sich in einer tiefen Wirtschaftskrise, die durch steigende Preise und den massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen weiter verschärft werde, erläutert Abokhors. „Angestellte erhalten umgerechnet rund 25 Dollar Gehalt pro Monat. Aber schon ein 600-Gramm-Brot kostet ungefähr einen Dollar.“ Viele Familien lebten weiterhin in Unsicherheit und hausten „in provisorischen Unterkünften“, sagte Abokhors, „die kaum Schutz vor eisigen Temperaturen, Schnee und Regen bieten. Das Risiko von Krankheiten wie Atemwegsinfektionen ist vor allem bei Kindern und älteren Menschen entsprechend hoch. Und jetzt kommen noch die rückkehrenden Familien hinzu.“
Die Welthungerhilfe stellt Notunterkünfte, installiert und wartet sanitäre Anlagen, verteilt Decken, Kochutensilien und Hygienepakete. „Wir geben in Flüchtlingslagern außerdem Nahrungsmittelpakete aus und unterstützen Vertriebene mit Bargeld, damit sie ihre zerstörten Häuser reparieren und Kleidung sowie Heizmaterial kaufen können“, so Abokhors. Im letzten Jahr habe die Welthungerhilfe mit einem Budget von 23,3 Millionen Euro rund eine Million Menschen erreicht.
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