Köln. (ots)
Der Kölner Kardinal Rainer Woelki hat der umstrittenen, von ihm protegierten „Kölner Hochschule für Katholische Theologie“ (KHKT) indirekt eine Finanzierung aus Kirchensteuermitteln in Aussicht gestellt. „Ich habe nie gesagt, wir werden nie Kirchensteuermittel nutzen, auch wenn das jetzt von interessierter Seite gern behauptet wird“, sagte Woelki in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). In den Protokollen zu dem Projekt stehe lediglich, dass „zunächst“ keine Kirchensteuermittel eingesetzt würden. Derzeit erhält die 2020 vom Erzbistum Köln übernommene Einrichtung jährlich rund drei Millionen Euro aus einem bischöflichen Sondervermögen. Für den Regelbetrieb werden auf Dauer geschätzt acht bis zehn Millionen Euro benötigt. Nach eigenen Worten erwartet der Kardinal, dass die KHKT-Geschäftsführung noch im September einen „mittelfristigen Finanzplan“ vorlegen werde.
Die Hochschule stößt nicht nur wegen der bislang ungesicherten Finanzierung auf Widerstand, sondern auch wegen ihrer Konkurrenz zur katholisch-theologischen Fakultät der Universität Bonn. Woelki ist laut dem Preußischen Konkordat von 1929, einem staatskirchenrechtlich bindenden Vertrag, verpflichtet, die Kölner Priester dort ausbilden zu lassen. Woelki versicherte, im kommenden Semester würden alle Neuanfänger ihr Theologiestudium in Bonn beginnen. Sie im Kölner Priesterseminar wohnen zu lassen statt in – wie bisher – im Collegium Albertinum in Bonn, sei angesichts der günstigen Bahnverbindung kein Problem.
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