Behrens: „Mit den neuen Beratungsstellen setzen wir ein klares Zeichen gegen die gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Glücksspielsucht“
Das Land Niedersachsen hat die Zahl der Beratungsstellen mit einer spezialisierten Glücksspielfachkraft von bisher 24 auf 26 erhöht. Die neuen Anlaufstellen befinden sich in Cuxhaven und Uelzen. Neben individueller Beratung bieten die dort eingesetzten Fachkräfte auch gezielte Präventionsangebote vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene an, um insbesondere diese Risikogruppen besser zu erreichen und frühzeitig aufzuklären.
Die Verführungen des Glücksspiels sind groß und allzeit präsent: in Spielhallen, Gaststätten und Imbissbuden, Fußballstadien und Wettbüros, online und über Apps sowie im Fernsehen. Durch die Verlockung vermeintlich einfacher Gewinne geraten zahlreiche Menschen in einen Teufelskreis auswachsender Abhängigkeit und finanziellen Verlusten. Dies führt häufig zu erheblicher Verschuldung und existenziellen Problemen.
Dazu sagt die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport Daniela Behrens: „Gegen die gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Glücksspielsucht setzen wir mit der Einrichtung der zwei neuen Beratungsstellen ein klares Zeichen. Zudem sensibilisieren wir die Gesellschaft durch Prävention und Aufklärung für die Risiken des Glücksspiels. Niedersachsen hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich in die Beratung und Prävention investiert. Die neuen Stellen sind ein weiterer Schritt, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden. Ziel ist es, dass diese schnell und unbürokratisch Hilfe erhalten.“
Martina Kuhnt und Lea-Marie Gehrlein von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) berichten über die Auswirkungen dieser Sucht: „Die Anzahl der Glücksspielabhängigen ist besorgniserregend und erfordert ein breites Beratungs- und Behandlungsangebot für Betroffene und deren Angehörige. In Niedersachsen haben rund 500.000 Menschen ein glücksspielsuchtbezogenes Problem. Sie verlieren zunehmend die Kontrolle über ihr Spielverhalten.
Sie zocken zu viel, zu hoch, zu intensiv. Dabei verspielen sie vielfach Haus und Hof, ihre Arbeit, ihr Einkommen, ihr Glück, ihre Partnerschaft und Familie, soziale Kontakte und die Gesundheit. Kriminelle Handlungen sind vielfach die Folge. Auch Suizide kommen immer wieder vor.“
Von krankhaftem Glücksspiel sind vorwiegend Männer betroffen, meist im Alter zwischen 20 und 45 Jahren. Besonders anfällig sind diejenigen, die bereits im Jugendalter mit dem Glücksspielen beginnen. Dennoch kann, wie auch bei anderen Suchterkrankungen, jeder Mensch davon betroffen sein, unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialem Status.
Weitere Informationen zu Hilfeangeboten und Kontaktdaten der Beratungsstellen finden Sie online unter www.nls-gluecksspielsucht.de oder bei der Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen, Ansprechpartnerinnen: Martina Kuhnt und Lea-Marie Gehrlein, Telefon: 0511-6262660, E-Mail: info@nls-online.de.
Bilder: Titel Symbolbilder Niedersachsen by Pixabay.com / Niedersachsen.de
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