Ohne Genossenschaften wäre Bayern ärmer – Seit 75 Jahren in der Bayerischen Verfassung verankert

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Quelle: Unsplash / Foto von Stock Birken

 

München (ots)

Ohne Genossenschaften wäre Bayern ärmer
Seit 75 Jahren ist das Genossenschaftswesen in der Bayerischen Verfassung verankert

Die Bayerische Verfassung feiert am 1. Dezember ihr 75. Jubiläum. Auch für die Genossenschaften im Freistaat ist das ein Grund zu feiern. „Von Anfang an hat das Genossenschaftswesen seinen festen Platz im Nachkriegsbayern gefunden“, sagte Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), am Dienstag in München.

Am 1. Dezember 1946 erhielt die Verfassung in einer Volksabstimmung eine Zustimmung von 70,6 Prozent – eine Woche später, am 8. Dezember 1946, trat sie in Kraft. „Die Autoren der Verfassung bewiesen Weitsicht, indem sie Genossenschaften und dem genossenschaftlichen Prinzip der Hilfe zu Selbsthilfe in den Artikeln 153 und 164 Verfassungsrang gaben“, sagte Gros. „Damit war die Bayerische Verfassung vor 75 Jahren ebenso modern wie zukunftweisend.“ Schließlich hätten Genossenschaften ihren Teil zum Erfolg Bayerns beigetragen. „Ohne Genossenschaften und deren Beitrag zu Wirtschaft und Gesellschaft wäre Bayern ärmer“, betonte Gros. 2,9 Millionen Menschen in Bayern sind Mitglied einer Genossenschaft. Sie bieten 50.000 Beschäftigten einen Arbeitsplatz.

Den Beleg dafür liefert das Zahlenwerk: Heute versorgen 222 Volksbanken und Raiffeisenbanken den Freistaat flächendeckend mit Finanzdienstleistungen, unterhalten ein Netz von 2.015 Filialen und 3.504 Geldautomaten. 48,7 Prozent der Bayern haben ein Konto bei einem Institut der Gruppe. Im Jahr 2020 reichten die Banken 117,1 Milliarden Euro an Krediten aus. 145,5 Milliarden Euro an Kundengeldern haben private Haushalte und Unternehmen der Bankengruppe anvertraut.

In mehr als 35 Branchen leisten darüber hinaus 959 Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften ihren Beitrag – von der Landwirtschaft über die Energieerzeugung und -versorgung bis hin zu Produktion, IT-Dienstleistungen, Handwerk und Kultur. Sie stehen für einen Umsatz in Höhe von 13,4 Milliarden Euro. „Diese Unternehmen haben ihren festen Platz in der bayerischen Wirtschaft“, stellte Gros heraus. Auch hier sprechen die Zahlen für sich: Die Hälfte der gesamten bayerischen Milchmenge – das entspricht 4,1 Millionen Tonnen – nahmen bayerische Molkereigenossenschaften von den Erzeugern auf. Ein Viertel der in Bayern vermarkteten Getreidemenge wird im Raiffeisen-Warengeschäft gehandelt – das entspricht 810.000 Tonnen Getreide. 258 Energiegenossenschaften leisten einen Beitrag zur dezentralen Energieversorgung und damit zum Ausbau Erneuerbarer Energien.

Mitte des 19. Jahrhunderts als Reaktion auf die sich verschärfende soziale Frage geschaffen, bieten Genossenschaften auch heute Antworten auf die Fragen unserer Zeit. Sie ermöglichen Bürgerengagement, sind auf Selbsthilfe angelegt, leben Selbstverantwortung, übernehmen regionale Verantwortung und engagieren sich für die Heimat.

Den Beitrag von Genossenschaften für die Gesellschaft hat auch die UNESCO bestätigt. Im Jahr 2016 nahm sie die Genossenschaftsidee in die Liste des immateriellen Kulturerbes auf.

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt seit mehr als 125 Jahren die Interessen bayerischer Genossenschaften. Zu seinen 1.181 Mitgliedern zählen 222 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 959 Unternehmen aus Branchen wie Landwirtschaft, Energie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Sie bilden mit rund 50.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Anteilseignern eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat (Stand: 31.12.2020).

 

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Original Quelle Presseportal.de

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