Stuttgart, 17. März 2022 – Am gestrigen Mittwochvormittag konnte eine PETA-Ermittlerin in Stuttgart-Mitte einen illegalen Welpenhandel aufdecken. Ein erst acht Wochen alter Welpe sollte an einem Hauseingang in der Kernerstraße für 1.200 Euro verkauft werden. Das Hundekind, welches ursprünglich aus Rumänien stammt, wurde viel zu früh von der Mutter getrennt und befand sich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Die kleine Hündin war dehydriert und litt an massivem Durchfall. Zudem wurde sie mit einem gefälschten EU-Heimtierausweis illegal nach Deutschland importiert. Der aktuelle Fall stellt einen Verstoß gegen das Tierschutz-, das Tierseuchengesetz und vermutlich auch eine Straftat aufgrund der Urkundenfälschung dar. Nachdem die PETA-Mitarbeitende gemeinsam mit einem Tierschutzkollegen die Beweise gesichert hatte, griffen die Polizei und das Veterinäramt ein. Diese beschlagnahmten das geschwächte Hundekind und nahmen alle Hinweise zur Tat entgegen. Die Polizei und das Veterinäramt Stuttgart ermitteln in dem Fall. Der Welpe wurde in Quarantäne im Tierheim Stuttgart untergebracht und dort medizinisch versorgt.
„Der Zustand des kleinen Welpen war besorgniserregend. Wir hoffen, die kleine Hündin überlebt. Es ist kaum vorstellbar, welches Leid ihr in den vergangenen Tagen angetan wurde, nur um sie für schnelles Geld über das Internet zu verkaufen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Der Handel mit Welpen ist mittlerweile ein Multi-Millionen-Geschäft. Das EU-Parlament schätzt, dass pro Jahr über 500.000 Welpen innerhalb der EU gehandelt werden. Wir bedanken uns bei der Polizeibehörde Stuttgart für den vorbildlichen Einsatz, um die Welpen sicherzustellen.“
Welpenhandel ist kein Einzelfall
Malteser werden derzeit als sogenannte Trendhunderasse besonders häufig aus dem illegalen Handel verkauft. Baden-Württemberg liegt auf Platz drei der Bundesländer, in welchen im vergangenen Jahr die meisten Welpen beschlagnahmt wurden. Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt – und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten. Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Der erst acht Wochen alte Welpe wurde von der Polizei beschlagnahmt. / © PETA Deutschland e.V.
Das Hundekind war dehydriert und litt an massivem Durchfall. / © PETA Deutschland e.V.
Bildmaterial steht hier zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Hundewelpen-gerettet
PETA.de/Themen/Welpenhandel-Internet
PETA.de/Themen/illegaler-Welpenhandel
Pressekontakt: Julia Zhorzel, +49 711 860591-536, [email protected]
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