Bilanz der Wohnungseinbrüche im Jahr 2015 im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn
„Trotz zahlreicher Festnahmen von Wohnungseinbrechern stiegen die Fallzahlen im vergangenen Jahr entgegen dem Landestrend im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn an“, so Polizeipräsident Hartmut Grasmück. Im Jahr 2015 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn insgesamt 1.008 Fälle angezeigt, im Jahr zuvor waren es 806 Fälle. Bei der Zunahme um 202 Fälle zeigen sich jedoch regionale Unterschiede. Der Landkreis Heilbronn verzeichnet mit 493 Fällen (+51 %) die höchste Steigerung, in der Stadt Heilbronn wurden 256 Einbrüche gegenüber 250 im Vorjahr registriert, im Main-Tauber-Kreis blieb die Zahl mit 72 im Vergleich zum Vorjahr gleich. Nachdem der Hohenlohekreis im Jahr 2014, verglichen mit dem Jahr 2013, einen Rückgang um rund 11 % aufweisen konnte, stiegen im Jahr 2015 die Fallzahlen um 36,6 % auf 97 an. Auffallend bei der Entwicklung der Fallzahlen waren die starken Steigerungen der Monate November (von 98 auf 142) und Dezember (von 115 auf 232).
Zur Bekämpfung der Wohnungseinbrüche hat das Polizeipräsidium Heilbronn seit Herbst 2014 eine spezielle Ermittlungsgruppe eingerichtet, die mit Hochdruck an der Täterermittlung arbeitet und in den letzten Wochen zahlreiche Festnahmen verzeichnen konnte. Im Jahr 2015 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn 101 Tatverdächtige zu Wohnungseinbrüchen ermittelt; davon hatten 43 die deutsche Staatsangehörigkeit. Die restlichen Personen waren Nichtdeutsche, insbesondere georgischer (19) und kosovarischer (10) Herkunft. Alleine seit November 2015 nahmen die Ermittler rund 30 Tatverdächtige vorläufig fest, der Großteil davon sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Einer der jüngsten Fälle ereignete sich am 13.01.2016 in einem Bad Rappenauer Stadtteil. In den späten Nachmittagsstunden haben drei junge Männer in ein Wohnhaus eingebrochen und sind vom nach Hause kommenden Hausbesitzer überrascht worden. Das Trio flüchtete zu Fuß. Die sofort verständigte Polizei konnte die Einbrecher samt Diebesgut noch im Rahmen der eingeleiteten Sofortfahndung vorläufig festnehmen. Bei den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen in einer Asylbewerberunterkunft im Bereich Heilbronn wurde umfangreiches Beweismaterial, hauptsächlich weiteres Diebesgut aus anderen Einbrüchen, aufgefunden. Vier weitere Personen rückten dabei ebenfalls ins Visier der Ermittler, einer davon -er wies sich mit falschen Personalien aus- wurde bereits mit Haftbefehl gesucht. Mittlerweile stehen die Personen im Verdacht, an 16 Wohnungseinbrüchen im Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie einem angrenzenden Landkreis beteiligt gewesen zu sein. Polizeipräsident Grasmück: „Angesichts dieser jüngsten Erfolge sind wir zuversichtlich, die im vergangenen Jahr noch unbefriedigend niedrige Aufklärungsquote im laufenden Jahr deutlich steigern zu können“. Auch im Jahr 2015 blieben, analog der Entwicklung des Jahres 2014, knapp die Hälfte aller Wohnungseinbrüche im Versuchsstadium stecken. Dies lässt vermuten, dass die präsidiumsweit insgesamt 2.116 sicherungstechnischen Beratungen im Jahr 2015 (im Jahr zuvor waren es 1.197) nicht ohne Wirkungen blieben. Das Wichtigste für erfolgreiche Fahndungsmaßnahmen ist jedoch die Aufmerksamkeit eines jeden Bürgers. „Nur wenn möglichst sofort über die Notrufnummer „110“ die Polizei von verdächtigen Personen, Fahrzeugen oder Wahrnehmungen verständigt wird, können wir schnell und mit guten Erfolgsaussichten agieren“, so Grasmück in seinem Appell an die Bevölkerung.