Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch lädt am Mittwoch, 9. März 2022, um 11.15 Uhr zu einem Pressegespräch zum Thema „Eröffnung des Zentrums für zeitgenössische jüdische Kultur“ in ihr Büro im Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 2. Stock, ein.
Mit Gründung und Ansiedlung dieses Zentrums auf dem Gelände der Bronzegießerei Noack am Spreebord in Charlottenburg wird ein starkes Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus gesetzt. Die Geschichte des Bezirks macht deutlich, welche enorme und mannigfaltige Prägung er durch das liberale, aufgeklärte Judentum erfahren hat. Das Zentrum für zeitgenössische jüdische Kultur wird eine gewichtige Rolle dabei spielen, allen Interessierten, der gesamten Öffentlichkeit jüdisches Leben aufzuzeigen und zu vermitteln. Es wird dabei, gerade in Berlin gesamtgesellschaftlicher Verpflichtung folgend, auch mit entsprechend fokussierten Aufträgen des Bezirks versehen werden.
In dem Pressegespräch sollen das Grundkonzept, die bisher schon zahlreich entwickelten Arbeitspakete für den öffentlichen Raum, die Kooperation und Verzahnung mit der Bezirksverwaltung, sowie auch die ersten, bereits feststehenden Veranstaltungen vorgestellt werden. Teilnehmen werden am Pressegespräch auf Einladung der Bezirksbürgermeisterin:
Die Kantorin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Avitall Gerstetter, und Samuel Urbanik, beide als federführende Betreiber des Zentrums, sowie Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger.
Kirstin Bauch:
Mit der Ansiedlung des Zentrums auf dem Gelände der Bronzegießerei Noack auf der Mierendorff-Insel setzen wir ein Zeichen gegen wachsenden Antisemitismus. Wir machen deutlich, dass die Geschichte des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf ohne Kenntnis der Rolle des liberalen, aufgeklärten Judentums nicht verständlich ist. Dies muss im öffentlichen Raum des Bezirks deutlicher werden, als dies bisher der Fall ist. Das Zentrum für zeitgenössische jüdische Kultur wird dabei eine wichtige Rolle spielen und wird auch mit gezielten Aufträgen des Bezirks versehen werden. Mit dem neuen Zentrum und der Veränderung des Themas im öffentlichen Raum wollen wir eine zusätzliche Form der Erinnerungsarbeit im Bezirk aufbauen. Es soll deutlich werden, wie selbstverständlich die jüdische Kultur unseren Bezirk geprägt hat, prägt und prägen wird. Gleichzeitig soll aber auch deutlich gemacht haben, was wir durch den Holocaust und die Auslöschung jüdischen Lebens verloren haben.
Avitall Gerstetter:
Ich möchte zeigen, dass jüdisches Leben wieder da zu verorten ist, wo es hingehört: mitten in unserer Gesellschaft.
Im Auftrag
Brühl
Bilder: Titel Symbolbilder Berlin by Pixabay.com / Berlin.de