Straubing (ots)
Es ist ein teuflisches Spiel, das Putin mit Europa und vor allem mit der Bundesrepublik spielt, die sich sehenden Auges immer mehr in Abhängigkeit von ihm begeben hat, auch dann noch, als immer klarer wurde, dass er ein Imperialist und skrupelloser Diktator ist, dem man alles zutrauen muss. Darauf zu setzen, dass er so wenig wie einst die Sowjets vertragsbrüchig wird und Erdgas niemals als Waffe einsetzt, war leichtsinnig und naiv. Nun hält er den Deutschen die Pistole an den Kopf: Nehmt Nord Stream 2 in Betrieb, und ihr bekommt Gas. Doch einem Gauner wie ihm ist nicht zu trauen, er wird versuchen, weitere Zugeständnisse zu erpressen.
Darum dürfen Berlin und der Rest der EU nicht auf sein vergiftetes Angebot eingehen, sondern müssen die Drohungen ins Leere laufen lassen – was hart wird. Nicht nur hierzulande wird der Zusammenhalt auf eine harte Probe gestellt. Die EU-Kommission hat nun ihren Notfallplan vorgestellt, der greifen soll, wenn endgültig kein Erdgas mehr aus Russland kommt. Damit ist sie weiter als die Bundesregierung, die noch vage bleibt. Außerdem sollen die EU-Länder zur Solidarität verpflichtet werden und sich gegenseitig mit Gas aushelfen. Ungarn allerdings hat Gas-Exporte verboten. Doch es kann nicht angehen, dass man Deutschland, das stets das Scheckbuch zückt, wenn andere Probleme haben, im Regen stehen lässt, wenn es – wenn auch selbst verschuldet – in Not gerät.
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