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Berlin (ots)
Der Öko-Landwirt Benedikt Bösel aus Brandenburg hat davor gewarnt, die dringenden Probleme der Wasserknappheit nicht schnell genug anzugehen.
Im rbb24 Spezial am Mittwochabend sagte er: „Wir haben nicht mehr so viel Zeit. Als Land- und Forstwirt kann ich Ihnen sagen, wir kämpfen seit Jahren ums Überleben und uns rennt die Zeit davon.“ Viel zu lange sei man davon ausgegangen, dass der Boden „ein anonymer, wertloser Produktionsfaktor“ sei. „Wir müssen eigentlich unseren Fokus auf die Bodengesundheit und auch auf die Ökosystemgesundheit lenken“, so Bösel. Landwirtschaft dürfe nicht nur dazu da sein, hochwertige Lebensmittel zu produzieren, man müsse gleichzeitig „auch das Ökosystem aufbauen, um die Kreisläufe zu schließen, und damit gelingt es uns auch den Boden zu verbessern, Humus aufzubauen und damit können wir Wasser aufnehmen, Wasser auch speichern und in der Landschaft halten. Und damit ist das eigentlich eine der großen zentralen Lösungen gegen den Klimawandel.“
Die Professorin für Hydrogeologie an der TU Berlin, Irina Engelhardt, sieht neben der Landwirtschaft auch alle anderen Wassernutzer in der Pflicht. „Also, es gibt ja neben der Landwirtschaft jede Menge anderer Wassernutzer, die auch alle an einen Tisch geholt werden müssten.“ Dazu gehören die Industrie, der Tourismus und der Naturschutz, meint die Hydrogeologin, die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Ressourcen im Süden und Südosten der Hauptstadt untersucht.
Mit den vielen sandigen Böden haben Berlin und Brandenburg „relativ ungünstige Standortfaktoren“, so die Wissenschaftlerin. Damit umzugehen, sei die große Herausforderung.
Dieser muss sich auch ganz praktisch Maximilian Wonke, der Bürgermeister von Panketal (Barnim) stellen, der das ab August geplante Rasen-Sprengverbot in der Gemeinde noch einmal verteidigte.
„Wir haben zwei Probleme, die wir adressieren müssen. Das eine sind wirklich die sinkenden Grundwasserpegel, aber wir haben auch ein anderes Problem und das ist die Infrastrukturüberlastung. Keine Infrastruktur funktioniert, wenn alle sie gleichzeitig nutzen. Wenn alle gleichzeitig in ihr Autor steigen, wenn alle gleichzeitig zum Telefon greifen. Dann würde das nicht funktionieren.“ Das Verbot gelte deshalb von 17 bis 21 Uhr, der Tageszeit mit dem höchsten Wasserverbrauch. Erstes Ziel ist es, das Wasserwerk vor Überlastung zu schützen. Um das zu gewährleisten, könnten die Maßnahmen sogar noch verschärft werden. „Alles andere muss in Betracht gezogen werden, zum Beispiel, ob wir ein allgemeines Sprengverbot erlassen, wenn die Wasserpegel zu niedrig sind“, so Wonke.
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