Vaduz (ots)
Am Montag, 9. Oktober traf sich Regierungsrätin Dominique Hasler mit dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher zu einem bilateralen Gespräch, um die Beziehungen zur Freien und Hansestadt Hamburg zu vertiefen. Peter Tschentscher ist derzeit auch Präsident des Bundesrates, in dem jedes Bundesland durch Mitglieder ihrer Landesregierung vertreten ist.
Geopolitische Herausforderungen, Liechtensteins Vorsitz im Europarat und die Anwendung von künstlicher Intelligenz zentrale Gesprächsthemen
Das Treffen mit dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher war inhaltlich geprägt von dem in Kürze anstehenden Vorsitz Liechtensteins im Ministerkomitee des Europarates, Liechtensteins Positionierung und Engagement im Ukraine-Krieg, aktuellen Sicherheitsthemen sowie der engen Partnerschaft Liechtensteins mit Deutschland und der EU.
Gezielte Besuche von Bundesländern
Im Rahmen der strategischen Besuchsdiplomatie finden neben regelmässigen Regierungsbesuchen der Bundesregierung in Berlin auch gezielt Besuche in Bundesländern statt. Im laufenden Jahr sind dies Bayern, Nordrhein-Westfalen sowie Hamburg. Auch zu den einzelnen Landesregierungen gilt es gute Beziehungen zu haben und den gegenseitigen Austausch regelmässig zu pflegen. Hamburg wurde in der Vergangenheit mehrfach von Regierungsmitgliedern besucht. Mit seinem Hafen ist Hamburg auch ein bedeutender Umschlagplatz für liechtensteinische Exportgüter und ein interessanter Stadtstaat für den Finanzplatz.
Hamburg als wichtiger Konsulatsstandort und bedeutend in der Erforschung von KI
Darüber hinaus ist Hamburg mit über 90 konsularischen Vertretungen internationale Drehscheibe und der zweitwichtigste Konsulatsstandort nach New York. Zur Stärkung und Ergänzung des Netzwerkes unterhält auch Liechtenstein an ausgewählten Standorten Honorarkonsulate. So wurde vor zwei Jahren das Honorarkonsulat in Hamburg eröffnet und Gianna le Clair als Honorarkonsulin bestellt. Bei einem Abendessen im liechtensteinischen Honorarkonsulat, konnte sich Regierungsrätin Hasler mit verschiedenen Persönlichkeiten der Stadt über die Herausforderungen in Europa und die Rolle beider Länder austauschten.
Hamburg investiert jährlich etwa 400 Mio. Euro in seinen Bildungssektor und zählt mit seinen Universitäten und Bildungseinrichtungen zu einem bedeutenden Hub für die Erforschung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz. So fand auch eine Führung durch das Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC), einem interdisziplinären Zentrum für Künstliche Intelligenz sowie ein Wissensaustausch mit der Präsidentin und Forschungsleitern des German Institute for Global and Area Studies (GIGA) statt.
Deutschland wichtigster Handelspartner
Deutschland ist neben der Schweiz der wichtigste Handels- und Wirtschaftspartner Liechtensteins. Ein Abkommen über die Amtshilfe in Steuersachen nach OECD-Standard (TIEA) trat 2009 in Kraft, ein umfassendes Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) im Jahr 2011. Deutschland ist Liechtensteins grösster Absatzmarkt in der EU. Hauptexportartikel sind Komponenten für die Automobilindustrie, Convenience Food und High-Tech-Exporte für die deutsche Industrie. 2021 lagen die liechtensteinischen Direktinvestitionen in Deutschland bei 2,8 Mrd. CHF. Deutsche Direktinvestitionen in Liechtenstein beliefen sich auf 1 Mrd. CHF. Liechtensteinische Industrieunternehmen sind mit rund 30 Auslandniederlassungen in Deutschland vertreten und haben dort über 10’000 Arbeitsplätze geschaffen.
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