Frankfurter Rundschau (ots)
Ein Regime, das Angst vor seiner eigenen Bevölkerung hat, ist ein schwaches Regime, selbst wenn es sich demonstrativ stark gibt. Die Mullah-Herrscher in Iran haben am Wochenende erneut gezeigt, dass sie Angst vor Frauen haben, die auf die Straßen gehen. Sie haben die öffentliche Erinnerung an den Tod von Jina Mahsa Amini in ihrem Land durch massive Präsenz von Einsatzkräften kleingehalten.
Doch die junge Frau, die angeblich ihr Kopftuch nicht richtig getragen hatte und im Polizeigewahrsam ihr Leben verlor, bleibt eine Symbolfigur für Frauen, Leben und Freiheit weltweit. Der Mut der Iranerinnen ist inspirierend – und er muss auch politische Folgen haben. Doch leider hat das Regime in Teheran gerade erst wieder eine Aufwertung erfahren, durch seine Aufnahme in die Gruppe der Brics-Staaten um Russland und China. Autoritäre Regime stützen sich gegenseitig und breiten sich in der Weltpolitik aus. Doch die Entwicklung im Iran zeigt auch: Wo es Unterdrückung gibt, wird der Ruf nach Freiheit nicht aufhören.
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