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München (ots)
Das Roman Herzog Institut (RHI) hat heute im Rahmen einer Festveranstaltung im Literaturhaus München drei herausragende Forschungsbeiträge junger Wissenschaftler mit dem Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2022 ausgezeichnet. Mit insgesamt 35.000 Euro Preisgeld ist der interdisziplinäre Forschungspreis eine der höchstdotierten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Prof. Randolf Rodenstock, Vorstandsvorsitzender des RHI, erklärte dazu: „Die Folgen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stellen Unternehmen und Verbraucher vor ungeahnte Herausforderungen. Gerade in dieser Zeit multipler Krisen braucht unsere Wirtschaftsordnung erstklassigen wissenschaftlichen Input. Mit unserem Forschungspreis zeichnen wir junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die nicht nur theoretische Lösungen aufzeigen, sondern praxisnahe Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft liefern.“
Die Festrede zum Thema „Ökonomische Perspektiven in der Zeitenwende“ hielt Prof. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, München. Darin stellt er klar: „Wir brauchen eine Außenwirtschaftspolitik, die Abhängigkeiten besser managt.“
Die drei Preisträger 2022 und ihre wissenschaftlichen Arbeiten:
Mit dem ersten Preis und einem Preisgeld von 20.000 Euro wurde in diesem Jahr Dr. Patrick Abel von der Universität Passau ausgezeichnet. In seiner an der Universität Göttingen erstellten Dissertation „International Investor Obligations – Towards Individual International Responsibility for the Public Interest in International Investment Law“ untersucht der Jurist, wie sich das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft in internationalen Wirtschaftsbeziehungen anwenden lässt. Er entwickelt ein Modell für ein reformiertes internationales Investitionsschutzrecht, das die Rechte von Investoren an bestimmte Pflichten bindet. Dadurch sollen Verantwortungslücken globalisierter Wirtschaftstätigkeit geschlossen werden, ohne unternehmerische Freiheiten drastisch zu beschränken.
Den zweiten Preis und ein Preisgeld von 10.000 Euro erhielt Dr. Max Braun von der Freien Universität Berlin. Seine Dissertation „Four Essays on the Antecedents of Financial White-Collar Crime“ befasst sich mit den Gründen und Mechanismen von Wirtschaftskriminalität. Die Arbeit identifiziert ökonomische Faktoren wie Zielsetzung und bestimmte Formen der Anreizvergütung, mangelnde Kontrolle durch Aufsichtsgremien sowie psychologische Faktoren von Führungskräften als Treiber von Fehlverhalten. Im Rahmen der Corporate Governance lassen sich solche Unternehmensstrukturen verantwortungsvoll gestalten und Wirtschaftskriminalität begrenzen.
Der dritte Preis mit einem Preisgeld von 5.000 Euro ging an Dr. Dominik Frankenberg vom Thünen-Institut, Braunschweig, für seine Dissertation „Allokative und distributive Effekte der aufgabenorientierten Bedarfsmessung im kommunalen Finanzausgleich – Ansätze zur Ableitung und Analyse aufgabenadäquater Finanzausgleichsleistungen am Beispiel des Landes Nordrhein-Westfalen“. Der Preisträger untersucht Wege zur Ausgestaltung einer finanziellen Mindestausstattung der Kommunen, die Handlungsspielräume vor Ort gewährleistet. Zweckungebundene und bedarfsgerechte Zuweisungen sind dafür zentral. Die Reform des Finanzausgleichs soll die kommunale Selbstverwaltung stärken, die Kern der föderalen Ordnung Deutschlands ist.
Ausschreibung für Roman Herzog Forschungspreis 2023
Im Rahmen der Preisverleihung wies das RHI zudem auf den Forschungspreis 2023 hin. Bis zum 31.12.2022 können hierfür Dissertationen und Habilitationen eingereicht werden. Selbstbewerbungen sind ebenso möglich wie Vorschläge von Fakultäten und Instituten. Prof. Rodenstock betonte: „Ich freue mich auf Bewerbungen aus den verschiedensten Fachdisziplinen für den nächsten Roman Herzog Forschungspreis. Wichtig ist uns eine intensive Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Soziale Marktwirtschaft sowie Praxisnähe und konkrete Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse.“
Das Roman Herzog Institut
Das Roman Herzog Institut setzt sich als Think Tank mit den Gegenständen Werte, Führung und Zukunft auseinander. Schwerpunkte im Jahr 2023 sind das Verhältnis von „Demokratie und Autokratie“ sowie „gute Führung“ auf strategischer Ebene. Dazu lädt das Institut Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen nach München ein. Publiziert werden eigene Studien und Positionen. Organisiert werden wissenschaftliche Symposien und Streitgespräche. Im YouTube- und Podcast-Format geht das Institut mit bekannten Wissenschaftler*innen in die Tiefe der Themen und ihrer Forschung.
Sie finden die digitalen Inhalte des Roman Herzog Instituts hier auf YouTube.
Weitere Informationen zum RHI, seinen Publikationen und Veranstaltungen finden Sie hier.
Pressekontakt:
Maximilian Stoib, Tel. 089-551 78-335, E-Mail: maximilian.stoib@ibw-bayern.de
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