Politik/Klima/Kriminalität (ots)
Halle – Linksradikale Klimaaktivisten sind möglicherweise verantwortlich für die Sabotage einer Entwässerungsleitung im Kohle-Tagebau „Vereinigtes Schleenhain“. Auf dem linken Internetportal Indymedia gibt es ein Bekennerschreiben, in dem es heißt: „Wir haben am Wochenende zwischen 19:50 und 2:10 aus einem politischen Motiv hunderte Löcher in eine Entwässerungsleitung gebohrt.“, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstag-Ausgabe). Die Verfasser bezeichnen sich als Teil einer „Klimagerechtigkeitsbewegung“. Weiter heißt es: „Und der Gedanke daran, wie die Bullen von der SOKO Linx durch knietiefen Schlamm waten, um Beweise zu sichern, zaubert uns immer noch ein Lächeln ins Gesicht.“
Der Leipziger Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz erklärte gegenüber der MZ: „Das Schreiben ist den Sicherheitsbehörden bekannt und wird geprüft.“ Es werde weiter in alle Richtungen ermittelt. „Einen linksradikalen Hintergrund kann ich nicht bestätigen, aber auch nicht auszuschließen“, so Schulz.
Wie das betroffene Bergbau-Unternehmen Mibrag mit Sitz in Zeitz (Sachsen-Anhalt) mitteilt, wurde bereits am Sonntag eine Entwässerungsleitung im Tagebau „Vereinigtes Schleenhain“ beschädigt. „70 Löcher wurden in die Leitung gebohrt“, sagte ein Mibrag-Sprecher der MZ. Der Tagebaubetrieb im Süden Leipzigs als solcher und das Kraftwerk Lippendorf seien durch die Beschädigungen nicht gestört worden. Der sächsische Staatsschutz hat laut Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Vier Tage später, am Mittwoch, kam es in dem Tagebau in einem Tunnel zum Brand von mehreren Kabeln an einem Förderband. Der Brand konnte schnell durch die Werksfeuerwehr gelöscht werden. Auch hier ermittelt die Polizei. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt, ist offen.
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