Schüler der Comenius Realschule Wertheim-Bestenheid teilen ihre Lesefreude mit Kleineren

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Auch die Kinder in der Kita Dörlesberg folgten der besonderen Vorlesestunde gespannt. Foto: Stadtbücherei Wertheim

Schüler teilen ihre Lesefreude mit Kleineren

Selbst organisierte Vorlesestunden in den Kitas kamen gut an

Unter dem Motto „Lesefreude teilen“ haben Schüler der Comenius Realschule ein Projekt umgesetzt. Dafür besuchten Siebtklässler Wertheimer Kindertageseinrichtungen und veranstalteten Vorlesestunden für die Kleinen. Die Schüler haben die Stunden selbst geplant und umgesetzt. Die Idee dazu hatte das Team der Stadtbücherei. Bestandteil jeder Vorlesestunde war auch ein kreatives Miteinander im Anschluss.

Ruben, Max und Kai hatten sich perfekt vorbereitet. Mit Farbkopien unter dem Arm, Ausmalbildern und einem Kamishibai waren sie in der Kita Dertingen zu Besuch. Dort gaben sie eine Vorlesestunde der besonderen Art: Vor den drei Siebtklässlern der Comenius-Realschule hatten elf Kindergartenkinder Platz genommen, die gemeinsam mit ihrer Erzieherin Sylvia Rüba gespannt auf die Geschichten waren.

Während Max das Kamishibai, ein aus Japan stammendes Minitheater fürs Bebildern von Geschichten, auf einem Tisch vor den Kindern positioniert und mit Farbkopien bestückt hatte, erklärten Ruben und Kai den Ablauf der nächsten Dreiviertelstunde. Hochkonzentriert lauschten die Kinder der dann folgenden Geschichte „Ein neues Haus für Charlie“. Interessiert verfolgten sie dabei die Bilder von Schnecke Charlie im Kamishibai und beantworteten am Ende mühelos alle vorbereiteten Fragen zur Geschichte. Die Siebtklässler freuten sich über so viel Aufmerksamkeit und könnten sich vorstellen, so ein Projekt öfters anzubieten. Dabei sollte nicht nur die Lesung gut vorbereitet sein, sind sich die Schüler einig, auch der kreative Teil im Anschluss sollte den Kindern Spaß machen. Max, Ruben und Kai hatten dafür Ausmalbilder mitgebracht, die ein noch nacktes Schneckenhaus zeigen. „Bastelt euren eigenen Charlie!“, forderten sie die Kinder auf, die sofort zu Stiften, Papierschnipseln und Kleber griffen: „Mein Charlie wird eine coole Schnecke!“, „Meiner wird ganz blau“ und „Meiner sieht aus wie eine echte Superman-Schnecke“ kommentierten die Kinder ihre Ideen und waren sich einig: Kai, Ruben und Max sollen unbedingt wieder kommen. Auch Erzieherin Sylvia Rüba hat die kurzweilige Lesung gefallen, vor allem die Begeisterung der Kinder. „Das spricht für die Vorleser!“ lobte sie am Ende alle Drei.

Ähnlich positive Resonanz erhielten die Klassenkameradinnen und –kameraden der Siebtklässler, denn auch sie hatten sich Besonderes ausgedacht: Die Schülergruppe mit Ann-Sophie, Laureen, Luzia und Elisa hatten sich „Der Grüffelo“ ausgesucht und das beliebte Bilderbuch mit einem Theater und Stabfiguren umgesetzt. Die Kinder in Dörlesberg waren begeistert und fanden auch das Spiel „Der Fuchs geht um“ klasse.

Acht Vorlesegruppen unterwegs

Insgesamt waren acht Vorlesegruppen in Wertheimer Kindertageseinrichtungen unterwegs, um kleinen Zuhörern eine Vorlesestunde der besonderen Art zu bieten. Initiiert wurde das Projekt von der Stadtbücherei, die der Comenius-Realschule die Idee der Literaturvermittlung in Kindertageseinrichtungen vorgeschlagen hatte. Das Motto lautete: „Lesefreude teilen!“ Während der themenorientierten Projektwochen, die über das ganze Schuljahr verteilt sind, sollen die Schüler Erfahrungen im Bereich soziales Engagement sammeln.

Im Anschluss an die Vorlesestunde konnten die Kleinen kreativ werden, hier in der Kita Dertingen. Foto: Stadtbücherei Wertheim
Im Anschluss an die Vorlesestunde konnten die Kleinen kreativ werden, hier in der Kita Dertingen. Foto: Stadtbücherei Wertheim

Gemeinsame Vorbereitung

Die erste Projektwoche im Herbst diente der Themenfindung und der Vorbereitung. Dafür besuchte die Klasse gemeinsam die Stadtbücherei. Dort erfuhren sie, warum Vorlesen wichtig ist und welche Fähigkeiten dabei gefördert werden. Nachdem die Schülerinnen und Schüler zusammen überlegt hatten, welche Themen für Kindergartenkinder interessant sind, konnten sie unter allen in Frage kommenden Bilderbüchern ein passendes auswählen. Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich beispielsweise für „Räuber Ratte“ von Axel Scheffler, für „Halligalli bei Zirkus Koralli“ von Heinz Rudolf Kunze oder „Das kleine Blau und das kleine Gelb“ von Leo Lionni. Im Unterricht und in ihrer Freizeit entwickelten die Siebtklässler zu ihrem ausgewählten Buch ein Konzept, wie Kindergartenkindern der Spaß am Lesen und Zuhören vermittelt werden kann.

Außerdem kontaktierten die Schüler auch die Einrichtungen und vereinbarten einen geeigneten Termin fürs Vorlesen. Die Generalprobe vor der Klasse und die eigentliche Durchführung erfolgten in der zweiten Projektwoche vor den Osterferien. Auch eine Evaluation gehört zu den themenorientierten Projektwochen, diese fand vor den Pfingstferien statt.

Dass am Ende alle Vorlesestunden gut geklappt haben, zeigt die Rückmeldung aus den Kindertageseinrichtungen: Sie war durchweg positiv. Aber auch die Schülerinnen und Schüler hatten bei dem Projekt viel Spaß und die Lehrerin Thuy Vo und Büchereileiterin Michaela Stock waren beeindruckt von der Kreativität und dem Engagement der Klasse.

Stadtverwaltung Wertheim

 

 

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