Main-Tauber-Kreis
Baustellenbegehung am Beruflichen Schulzentrum
Die Generalsanierung des Beruflichen Schulzentrums (BSZ) Wertheim nimmt Formen an: Nachdem der Kreistag die Vergabe wesentlicher Gewerke beschlossen hat, gehen die Arbeiten am aktuell größten Investitionsprojekt der Landkreisverwaltung weiter. Bei einer Baustellenbegehung überzeugten sich unter anderem Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, Landrat Christoph Schauder und Landtagsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Reinhart vom Fortschritt der Sanierung.
Wie das Landratsamt Main-Tauber-Kreis berichtet, zeigte sich Landrat Schauder erfreut über die große Resonanz auf das Angebot des Vor-Ort-Termins, nachdem ein Spatenstich aufgrund der zeitlichen Abläufe nicht möglich gewesen sei.
Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez würdigte in seiner Ansprache das Berufliche Schulzentrum als zentralen Pfeiler in der Bildungslandschaft des Landkreises und der Großen Kreisstadt Wertheim. Für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort des nördlichen Main-Tauber-Kreises sei die Generalsanierung eine hervorragende Perspektive, denn in Zukunft „bildet das Berufliche Schulzentrum gemeinsam mit der benachbarten, bereits runderneuerten Comenius Realschule einen hochmodernen Bildungscampus“, erklärte der OB.
Der Landkreis als Schulträger stemme mit der Generalsanierung eine, mit Blick auf die Kosten, gewaltige und zugleich systemimmanente Zukunftsinvestition. „Die Stadt Wertheim unterstützt das Projekt nach Kräften, indem sie beispielsweise Interimsquartiere für den Unterricht zur Verfügung stellt und natürlich auch über die Kreisumlage maßgeblich zur Finanzierung beiträgt“, führte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez weiter aus.
Architekt Helge Bey erläuterte, im Vorfeld der Sanierung sei festgestellt worden, dass die Schule deutlich mehr Platz benötigt und in der bisherigen Werkstatt ein erheblicher Sanierungsstau bestand. Deshalb habe man letztlich entschieden, eine neue Werkstatt zu bauen und die bisherige in ein Fachraumzentrum umzuwidmen. Insgesamt elf Planungsbüros seien in das komplexe Projekt der Generalsanierung einbezogen, etwa 80 Prozent der Bausumme seien bereits vergeben. An der Umsetzung der Gewerke arbeiten vor Ort 30 unterschiedliche Firmen. „Glücklicherweise liegen wir im Bauzeitenplan“, zog er eine positive Zwischenbilanz.
Die aktuell laufenden Fassaden-, Fenster- und Trockenbauarbeiten sowie die Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroinstallationen und Dachabdichtungsarbeiten vermitteln bereits einen Eindruck vom geplanten Endzustand. In den nächsten Wochen beginnen Putz- und Schlosserarbeiten sowie Arbeiten an der hinterlüfteten Fassade und Rollladenarbeiten. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes (Fachraumzentrum) ist für September 2023 geplant, der Bezug des zweiten Bauabschnitts (Hauptgebäude) soll im September 2025 folgen.
Insgesamt wurden die Baukosten im Zuge der Generalsanierung auf 46,5 Millionen Euro beziffert und vom Kreistag entsprechend bereitgestellt. Nach Abzug verschiedener Förderungen und Zuschüsse in Höhe von 19,2 Millionen Euro, muss der Landkreis als Schulträger aus eigenen Mitteln die restliche Summe von rund 27,3 Millionen Euro aufbringen.
Das Berufliche Schulzentrum umfasst die Berufsschule (gewerblich, kaufmännisch), die Berufsfachschule (Metall, Glas, Elektro, Gesundheit & Pflege, Wirtschaft), das kaufmännische Berufskolleg sowie das Berufliche Gymnasium (Wirtschaft, Technik, Biotechnologie). Insgesamt werden rund 900 Schülerinnen und Schüler in 37 Klassen von 65 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Die Gesamtzahl der Räume beläuft sich auf 202. Mit der Generalsanierung wird ein moderner, nachhaltiger und zeitgemäßer Bildungsort geschaffen, der an die heutigen Bildungskonzepte angepasst ist und die Zukunftsfähigkeit des Landkreises sichert.