Main-Tauber.Kreis
Wenn heute von „Fechten“ die Rede ist, wird dies meist mit den geschickten und schnellen olympischen Degen-, Säbel- und Florettfechtern mit ihren filigranen Sportgeräten in Verbindung gebracht, nicht aber mit ritterlichen Waffen wie dem Schwert. Ein Vortrag von Dr. Patrick Leiske am Mittwoch, 24. Mai, um 18 Uhr gewährt spannende Einblicke in die Welt der spätmittelalterlichen Fechtmeister und ihre Kunst.
Schon im Mittelalter existierte eine äußerst komplexe und ausgefeilte Bewegungslehre für den Umgang mit zeitgenössischen Waffen, von Speer über Dolch bis Stechschild. Während das Schwert heute als schwer und behäbig angesehen wird, taucht es in der Fechtlehre als grazile und effiziente Waffe auf, deren Beherrschung eher Beweglichkeit und Finesse erforderte als bloße Körperkraft.
Wer aber waren die Meister dieser Lehre? Vermittelten sie die Kunst des Fechtens nur für den Kampf auf Leben und Tod oder konnten sie ihren Schülern auch anderes Wissen mitgeben, etwa zur höfischen Lebensführung oder gar als Charakterschule? Wie sind die Kampftechniken heute überliefert und können sie für den modernen Sport adaptieren werden?
Dr. Patrick Leiske studierte Germanistik und Geschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und promovierte mit einer Arbeit über die spätmittelalterliche Fechtkunst. Er ist selbst historischer Fechter und unterrichtet als Gastdozent im Bereich Sprach- und Fechtgeschichte bei der Fechtlehrerausbildung der Akademie der Fechtkunst Deutschlands.
Die Veranstaltung findet hybrid statt, also vor Ort im Archivverbund Main-Tauber in Bronnbach und per online-Übertragung. Eine Anmeldung ist in jedem Fall erforderlich: Für die Teilnahme vor Ort per Mail an stawertheim@la-bw.de oder telefonisch unter 09342/91592-0, für die online-Teilnahme unter www.la-bw.de/de/aktuelles/termine.