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Erfreuliche Fortschritte beim Wohnungsbau verzeichnete am Montag der Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) und der Wohnbau Wertheim (WBW) unter Vorsitz von OB Markus Herrera Torrez. Corona-bedingt fiel die für März geplante Sitzung aus. Eine Veränderung in der Besetzung des Aufsichtsrats: Michael Althaus ist für Udo Schlachter in das Gremium nachgerückt. Neben einigen Informationen aus dem Parkierungsbereich stimmte der Aufsichtsrat in der Sitzung dem Erwerb des Sparkassengebäudes in der Rathausgasse durch die Steg zu. Der Kauf soll erfolgen, sobald ein Mietvertrag oder Vormietvertrag mit der Stadt Wertheim und den Stadtwerken Wertheim abgeschlossen ist.
Eine wachsende Bevölkerung ist die Grundlage für eine positive Stadtentwicklung. Ganz konkrete Schritte in diese Richtung sind die aktuellen Sanierungsprojekte. Nach 18-monatiger Sanierungszeit ist die Wohnanlage in der Konrad-Adenauer-Straße 11 bezugsfertig geworden. „In die Sanierung haben wir 970.000 Euro investiert“, so Edgar Beuchert, der Geschäftsführer von Steg und WBW. Das von der WBW erworbene Gebäude, das vormals als Bildungseinrichtung fungierte, bietet nun sechs barrierefreie Wohneinheiten: drei Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Fläche von 64 bis 67 Quadratmetern, zwei Drei-Zimmer-Wohnungen mit 95 bis 117 Quadratmetern und eine Vier-Zimmer-Wohnung mit 125 Quadratmetern. Mit den hohen und freundlich hellen Räumen mit einer Miete von 7,50 Euro pro Quadratmeter seien „richtig schöne Wohnungen“ geschaffen geworden, lobte Oberbürgermeister Herrera Torrez.
Kurz vor der Vollendung stehen zehn neue Wohneinheiten im ehemaligen Forstamt in der Grabenstraße. Dank des Denkmalschutzes wurde vom Treppenhaus über die Stuckdecken bis hin zu den Parkettböden viel historische Substanz bewahrt, führte Edgar Beuchert aus. „Zwei Drittel der Böden konnten wir erhalten.“ Mit Sanierungskosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro wurden fünf Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 58 und 76 Quadratmetern, vier Drei-Zimmer-Wohnungen von 76 bis 90 Quadratmetern und eine fünf-Zimmer-Wohnung mit 130 Quadratmetern geschaffen. Zum Teil haben die zum 1. August bzw. 1. September bezugsfertigen Wohnungen eine tolle Aussicht auf die Burg oder in den großen Garten des Grundstücks. Hier beträgt die Miete zwischen 7 Euro und 7,50 Euro pro Quadratmeter.
Mitten im Umbau befindet das ehemalige US-Kasernengebäude Nummer 13 in der John-F-Kennedy-Straße 5 auf dem Reinhardshof. „Wir nehmen Rücksicht auf die vorhandene Struktur“, erläuterte Edgar Beuchert. So entstehen 22 kleinere Wohnungen mit Balkon. Die Zwei-Zimmer-Wohneinheiten werden zwischen 32 und 63 Quadratmetern groß sein. Die Kosten für die Sanierung betragen 2,7 Millionen Euro. Ende 2021 sollen planmäßig die ersten Mieter einziehen können. Mit einer vergleichsweise günstigen Miete von circa 6,80 Euro pro Quadratmeter schaffe man hier guten und bezahlbaren Wohnraum, freute sich OB Herrera Torrez.
Fortschritte gibt es auch bei anderen privaten Bauvorhaben im Stadtgebiet. Beim ehemaligen Mainkaufhaus in der Hospitalstraße, wo 27 neue Wohnungen entstehen sollen, gehe es offensichtlich rasch voran, so Edgar Beuchert. So sei inzwischen begonnen worden, die Kellerräume des Gebäudes zu mauern. Für den Neubau von circa 20 barrierefreien Wohnungen einschließlich Tiefgarage auf dem ehemaligen Volpert-Gelände werde derzeit der Bauantrag geprüft. Und auch in der Nebenzollgasse 9, wo zehn barrierefreie Wohnungen samt Aufzug gebaut werden sollen, geht es voran. „Es soll noch in diesem Jahr begonnen werden zu bauen“, kündigte Beuchert an. Er hob abschließend hervor, dass mit diesen Projekten mehr als 100 Wohneinheiten in Wertheim geschaffen werden, ohne dafür zusätzliche Fläche zu verbrauchen.
Auswirkungen der Corona-Krise
Was die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die beiden Gesellschaften betreffe, sei man „je nach Bereich stärker betroffen“, erklärte Geschäftsführer Edgar Beuchert. Um die lokale Wirtschaft zu unterstützen, wurden Mietnachlässe für kommunale Gebäude gewährt. Diese hatten für die WBW ein Volumen von rund 11.000 Euro und für die Steg rund 7.500 Euro. „Die Maßnahme hat sich bezahlt gemacht“, lobte OB Markus Herrera Torrez. Die umfassenden Kontaktbeschränkungen und Ladenschließungen in der Haupt-Corona-Zeit würden für einen deutlichen Rückgang bei den Einnahmen durch Parkgebühren sorgen, blickte Beuchert voraus. „Das wird uns nicht in Schieflage bringen, schmerzt aber schon.“
Parkgebühren künftig leichter bezahlen
Ausführlich beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Frage, wie die Serviceleistungen benutzerfreundlicher machen. Ein Vorschlag hierzu ist es, das Bezahlsystem im Bereich Parken zu modernisieren. Konkret geht es um die Einführung des kontaktlosen Bezahlens mit Kredit- oder Bankkarte.
„Die am meisten genutzten Gerätewerden werden wir modernisieren“, kündigte Edgar Beuchert an. Dazu sollen die Kassenautomaten Parkplatz und Tiefgarage Main sowie die Parkscheinautomaten am Bus- und Tauberparkplatz, in der Packhofstraße, Eichelgasse, Lindenstraße und am Rathaus gehören. Nicht überall sei allerdings eine Nachrüstung möglich.
Ein Sonderfall sind die Altstadtgarage und die Tiefgarage Engelsberg. Hier sei eine Nachrüstung nicht möglich, da Satellitenempfang für das kontaktlose Bezahlen benötigt würde. Die Antennen dafür einzubauen, würde für beide Garagen etwa 150.000 Euro kosten. „Für die Tiefgarage Engelsberg überprüfen wir, ob es zwischenzeitlich eine kostengünstige Möglichkeit gibt“, versprach Beuchert. Denn die entsprechende Technik sei im Gebäude bereits vorhanden.
„Wir werden damit das Bezahlen der Parkgebühren deutlich erleichtern“, erklärte OB Herrera Torrez. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich durch das einfachere Verfahren auch der Nutzungswille in den Situationen erhöhe, wenn sich im Geldbeutel keine passenden Münzen finden. Unabhängig davon müssen Bargeldliebhaber nicht ins Schwitzen geraten. „Die Möglichkeit des Münzeinwurfs wird bleiben“, versicherte Beuchert. Darüber hinaus kann wie bisher mit dem „paybyphone“-Angebot auf nahezu allen rund 470 offenen Parkplätzen im Stadtzentrum mit dem Smartphone digital bezahlt werden.
Keine Schranke für die Altstadtgarage
Zu teuer, zu kompliziert: Zu dieser Überzeugung gelangten Steg-Geschäftsführer Edgar Beuchert und der Aufsichtsrat bei der Frage, ob der Bau einer Schrankenanlage in der Altstadtgarage möglich ist. Dem liegt eine genauere Untersuchung zugrunde. Denn bei Betrachtung der Nutzerzahlen wird die Altstadtgarage vor allem von Dauer- und Tagesparkern wie etwa Altstadtbewohner, Geschäftsinhaber und Beschäftigte genutzt. Durch den Erfolg des Sanierungsgebiets „Kernstadt“, in dem bislang etwa 200 neue Wohnungen geschaffen wurde, sei der Wunsch nach einem Parkplatz in der Tiefgarage deutlich gestiegen. „Die Parkgarage Altstadt entwickelt sich immer mehr zu einer Garage für Dauerparker“, so dessen Resümee.
Unterm Strich stünden von den insgesamt 300 Stellplätzen letztlich nur 50 Parkplätze für Kurzparker zur Verfügung. Gleichzeitig werde die Altstadtgarage von Kurzparkern jedoch nur schwach frequentiert, so Beuchert. Demgegenüber stünden nun für eine mögliche Schrankenanlage Anschaffungskosten in Höhe von etwa 200.000 Euro. Hinzu käme ein jährlicher Aufwand von 48.000 Euro. „Der Kostenaufwand wäre außer Verhältnis“, lautete sein Fazit.
Neben dem finanziellen Aspekt spielt auch die Verkehrssituation eine gewichtige Rolle. Bei Störungen oder Veranstaltungen könnte es wegen der geringen Fluktuation zu langen Warezeiten kommen, erläuterte Edgar Beuchert. Die Schranke müsste wegen der Nähe zur L 2310 zudem im Zufahrtstunnel gebaut werden. Rückwärts Ausfahren werde hier zur Herausforderung, wenn auch noch weitere Autos involviert sind. „In der täglichen Praxis wäre Chaos vorprogrammiert“, fasste Beuchert die Nachteile zusammen.
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Bildergalerie Abrissparty Tauberbrücke Wertheim + Video , 12.03.2016