Stadtverwaltung Wertheim : Gewässerschutz in Theorie und Praxis

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Fachleute hörten Vorträge und machten Exkursion

Zum Gewässernachbarschaftstag trafen sich die Fachleute der Kommunen und des Landes dieses Jahr in Grünsfeld. Die Gewässernachbarschaft Main-Tauber ist eine von insgesamt 45 Nachbarschaftsbezirken in Baden-Württemberg. Gemeinsames Ziel ist die Förderung einer naturnahen Gewässerentwicklung. Die Veranstaltung moderierten Jens Rögener, Biologe und Umweltbeauftragter der Stadt Wertheim, und der Biologe Christian Andres vom Planungsbüro Andrena, Gamburg.

Die Vortragsreihe begann mit einer Präsentation von Bernd Walser vom Regierungspräsidium Freiburg. Sein Thema waren die Verkehrssicherungspflichten bei Bäumen an Gewässern. Er erläuterte die rechtlichen Grundlagen und stellte Kontrollintervalle, Schadensbewertungskriterien und einige Fallbeispiele vor. Ein zweiter Schwerpunkt des Referenten waren die Verkehrssicherungspflichten von Kommunen bei Freizeit- und Erholungsnutzungen sowie bei Gewässerunterhaltungsmaßnahmen.

Der Gewässernachbarschaftstag war auch mit einer Exkursion verbunden. Foto: Stadtverwaltung Wertheim
Der Gewässernachbarschaftstag war auch mit einer Exkursion verbunden. Foto: Stadtverwaltung Wertheim

Matthias Haufe als Vertreter der Unteren Wasserbehörde im Main-Tauber-Kreis beleuchtete das Themenfeld „Gewässerschau“. Er appellierte an die Gemeinden, diese Pflichtaufgabe, die alle fünf Jahre nachzuweisen ist, nicht als Belastung zu empfinden, sondern als Chance für eine vorausschauende Gewässerunterhaltung zu nutzen.

Ein besonderer „Wasserbaumeister“ stand beim nächsten Vortrag im Mittelpunkt. Biologe Christian Andres präsentierte die Ergebnisse einer Erfassung von Biberspuren im Raum Werbach. Seine Hochrechnung der Biberbestände an Tauber und Welzbach ergab einen Schätzwert von insgesamt 84 Tieren und eine durchschnittliche Reviergröße von 1,6 Kilometer Gewässerstrecke pro Biberfamilienverband.

Ebenfalls dem Biber widmete sich Markus Weinhardt, Mitarbeiter des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart. Der Referent stellte ein Forschungsprojekt zur Untersuchung der genetischen Herkunft der Biber in Baden-Württemberg vor, das im Main-Tauber-Kreis einen Untersuchungsschwerpunkt vorsieht. Er bat die Vertreter der Gemeinden um tatkräftige Unterstützung bei der Probennahme.

Ein weiterer Beitrag beschäftigte sich mit dem großen Fischsterben an der Jagst, das durch einen Löscheinsatz der Feuerwehr beim Brand einer Lagerhalle am Jagstufer ausgelöst worden war. Referent Bernd Tombek vom Planungsbüro P.L.Ö.G. war selbst als Fischereigutachter an der Schadensbemessung beteiligt und gab Hinweise, wie ein solches Unglück an anderen Gewässern vermieden werden kann.

Zum Programm des Gewässernachbarschaftstags gehörte auch eine Exkursion. Am Grünsfelder Klesberggraben besichtigten die Teilnehmer eine vorbildliche Sohlbefestigung in „Krainerwandtechnik“. Und am Grünbach diskutierten sie verschiedene Beispiele für Verkehrssicherungsmaßnahmen und artenschutzrechtliche Restriktionen.

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