Main-Tauber-Kreis
Mit Johann Wolfgang von Goethes bitterbös-komischer Tierfabel „Reineke Fuchs“ kommt die Badische Landesbühne auf die Wertheimer Burg. Das opulente Sommertheater in der Inszenierung von Arne Retzlaff ist am Dienstag, 27. Juni, um 20.30 Uhr zu sehen.
Im Staat von Löwe Nobel, dem König der Tiere, ist so manches faul. Unter dem Deckmantel von Recht und Gerechtigkeit herrscht hier das gnadenlose Gesetz von „fressen oder gefressen werden“ und jeder hofft, am Ende des Tages zu den Siegern zu gehören. Also spielt auch Reineke Fuchs sein trickreiches Spiel und sorgt so für Unruhe beim Hoftag.
Gewaltig sind die Anklagen, welche die Tiere gegen ihn vorzubringen haben: Diebstahl, Raub, Vergewaltigung und Mord! Mutig tritt Reineke vor den König und zündet ein rhetorisches Feuerwerk. Doch die Geschichten entpuppen sich als Lügen – es kommt zum Showdown. Aber Reineke Fuchs wäre nicht der, der er ist, wenn er am Ende nicht doch über alle triumphieren würde.
Die bitterböse und zugleich komische Tierfabel vom Reineke Fuchs lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Johann Wolfgang von Goethe war sie seit Kindertagen vertraut. Als die Französische Revolution um 1792/1793 auf ihre blutigste Phase zusteuerte und alle herkömmliche Ordnung zusammenzustürzen drohte, bearbeitete Goethe den Stoff.
Enttäuschung und Wut über den Gang der Welt und die Nichtsnutze in der hohen Politik konnte er hier in Anklage und Spiel zugleich verwandeln. Die Herrschaftsstrategien und Machtstrukturen, die darin lustvoll bloßgelegt werden, sind zweifelsohne von Machiavelli bis Berlusconi, von Putin bis Trump in etwa die gleichen geblieben.
Karten für die Aufführung gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Buchheim-Schönigh, Telefon 09342/1320, E-Mail: wertheim@schoeningh-buch.de, oder über die Internetseite www.burgwertheim.de. Bei schlechter Witterung findet die Aufführung in der Main-Tauber-Halle statt.