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Sonderausstellung im Schlösschen im Hofgarten

Schloss Pretzfeld von Curt Hermann um 1910  Foto: Stiftung Schlösschen im Hofgarten


„Kunst geht neue Wege – Die Berliner Secession“ heißt die neue Sonderaussstellung im Museum Schlösschen im Hofgarten. Sie ist vom 12. April bis 14. August zu sehen. Etwa 60 Werke der Stiftungssammlung, zusammengetragen von dem Wertheimer Kunstsammler Wolfgang Schuller, zeigen die Bandbreite der Künstlergruppe in Berlin. Sie entstand um 1900 aus Protest zur biederen Kunstauffassung. Die Berliner Secession ist ein fundamental wichtiger Teil der Kunstgeschichte; sie hat den Grundstein der modernen Kunst gelegt.



Die Ausstellung zeigt etwa 60 Werke von 47 Künstlern der Künstlergruppe, darunter die bekannten Secessionisten Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth, aber auch weitere bedeutende Maler wie Walter Leistikow, Franz Skarbina und Lesser Ury. Wolfgang Schuller entdeckte für seine Sammlung auch Werke heute unbekannterer Künstler und Künstlerinnen, wie Jacob Alberts, Emil Pottner, Theo von Brockhusen, Leo von König, Maria Slavona und Sabine Lepsius. Die Sammlung erfuhr schließlich auch eine Erweiterung mit Werken aus der Zeit der „Freien Secession“. Diese Gemeinschaft hatte Liebermann 1914 gegründet, nachdem er mit 42 anderen Mitgliedern die Berliner Secession verlassen hatte.



Die frühen Gemälde um 1899, kombiniert mit fotografischen Momentaufnahmen aus dem eigens errichteten Ausstellungsgebäude in Berlin, geben einen Eindruck dieser damals progressiven Künstlergruppe, die sich gegen die von der Kunstakademie in Berlin vorgegebene Kunstauffassung richtete. Die Berliner Secession veranstaltete zwei Ausstellungen pro Jahr, eine für Gemälde und eine für die Grafik, so dass es im Museum Schlösschen auch einen separaten Bereich für die Grafik gibt.



Im zweiten Teil der Ausstellung sind die Werke nach Motiven präsentiert, so dass für jeden Betrachter ein intensiver Vergleich der Bilder möglich ist. Dabei wird deutlich, wie viel Leidenschaft die Künstler und Künstlerinnen dem damals aktuellen Impressionismus entgegenbrachten, wie sie diesen mit den Kunstrichtungen Realismus, Jugendstil, Symbolismus und expressionistischen Tendenzen individuell kombinierten und ihren jeweils eigenen Stil entwickelten.



Zur Entstehung der Sammlung:
Aus einem intensiven Gespräch über den Impressionismus mit einem Galeristen entstand innerhalb von 30 Jahren die Sammlung des Wertheimer Industriellen und Kunstsammlers Wolfgang Schuller, die sich auf die sogenannte „Berliner Secession“ aus der Zeit von 1892 bis 1911 konzentrierte. In der 2002 gegründeten Stiftung Wolfgang Schuller fand diese Sammlung einen würdigen Platz im kleinen Rokoko-Schloss am Rande der Stadt Wertheim. Die heutige Sammlung der Stiftung Schlösschen im Hofgarten umfasst insgesamt etwa 80 Gemälde und Grafiken von ca. 55 Künstlern des späten 19. Jahrhunderts sowie den Künstlern und Künstlerinnen der Berliner Secession.



Das Museum Schlösschen im Hofgarten hat geöffnet: Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag 12 bis 18 Uhr.

Quelle : Wertheim.de

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