Foto: Stromzähler, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Stadtwerke-Verband VKU fordert die Bundesregierung auf, die Mehrwertsteuer auf Energie und die Stromsteuer spĂĽrbar zu senken, um Haushalte wegen steigender Energiepreise zu entlasten. „Der beschlossene Wegfall der EEG-Umlage ist richtig, darf aber nicht die einzige Entlastung bleiben. Wir meinen, dass zusätzlich die Stromsteuer auf das europarechtlich mögliche MindestmaĂź und auch die Mehrwertsteuer auf Energie gesenkt werden sollten, um eine Entlastung in der Breite zu haben“, sagte VKU-Präsident Michael Ebling dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben).
Auf den Gas- und den Strompreis wird der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent erhoben. Das machte nach Berechnungen des Energiedachverbandes BDEW beim Gas Anfang des Jahres knapp zwei Cent und beim Strom 5,8 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde aus. Die Stromsteuer beträgt 2,05 pro Kilowattstunde.
Sie kann nach den Bestimmungen der EU bis auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde reduziert werden. Bereits beschlossen hat die Bundesregierung die Abschaffung der EEG-Umlage von 3,72 Cent zum 1. Juli. Mit dieser Abgabe wird die Förderung der erneuerbaren Energien finanziert. Ebling sagte zur Entwicklung der Strom- und Gaspreise: „Hier werden wir uns auf groĂźe Preissteigerungen einrichten mĂĽssen. Wenn die Belastungen der Bevölkerung zu groĂź werden – und das wird in weite Teile der Gesellschaft hineinreichen – muss es Entlastungen geben.“
Die Stadtwerke hätten in der Vergangenheit mit ihrer Einkaufspolitik starke PreisschĂĽbe verhindern konnten. „Den aktuellen Entwicklungen an den GroĂźhandelsmärkten können sich Stadtwerke aber auch nicht dauerhaft entziehen“, so der VKU-Präsident, der auch Mainzer OberbĂĽrgermeister ist. Die Stadtwerke wĂĽrden den Wegfall EEG-Umlage zwar an die Verbraucher weiterreichen.
„Aber leider wird die Entlastung durch den Wegfall der EEG-Umlage aufgezehrt durch den gleichzeitig viel stärkeren Anstieg der Beschaffungspreise“, betont Ebling. Das Streichen der Umlage dämpfe lediglich den Preisanstieg. Er fordert ferner zusätzliche zielgerichtete staatliche UnterstĂĽtzungsmaĂźnahmen vor allem fĂĽr Familien mit Kindern und mit niedrigem Einkommen: „Wir mĂĽssen verhindern, dass Energiepreise zu einer neuen sozialen Frage werden.“ Firmen dĂĽrften ĂĽberdies nicht vergessen werden: „Es wird aber auch darum gehen, mittelständischen Unternehmen zu helfen, denen droht, von den hohen Energiekosten an die Wand gedrĂĽckt zu werden.“
dts Nachrichtenagentur
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