Berlin (ots)
Für die FDP geht es nun um mehr. Der entlassene Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner wird sich – trotz seiner Erklärung, er habe nichts von dem Papier gewusst – der Frage stellen müssen, ob er die Ampelkoalition gezielt so aufgerieben hat, dass sie scheitern musste. Es ist legitim, eine Regierungszusammenarbeit zu beenden, kommt man zum Ergebnis: Sie ist nicht mehr gut für das Land. Zu seriösem Verhalten gehört nicht, die Koalitionspartner zu provozieren und Planungen zu machen, wie sich die gemeinsame Regierung in die Luft jagen lässt.
Christian Lindner ist eines der größten politischen Talente seiner Generation. Rhetorisch. Er hofft auf eine neue Chance unter Schwarz-Gelb. Doch für den wenig wahrscheinlichen Fall dieser Konstellation wird auch CDU-Chef Friedrich Merz sich fragen: „Vertraue ich Lindner?“ Für die FDP geht es aber nun zuallererst ums Überleben. Dazu muss sie ihre Wähler überzeugen, dass sie noch eine Partei mit bürgerlichen Tugenden ist. Leicht wird das nicht.
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