Berlin (ots)
Die Zahlen zu Straftaten gegen Frauen sind erschreckend – und überraschen doch niemanden, der sich je mit Frauenfeindlichkeit, mit häuslicher Gewalt oder Sexualstraftaten beschäftigt hat. Der Schutz von Frauen hat weder gesellschaftlich noch politisch Priorität. Gesellschaftlich fehlt das Bewusstsein für das Ausmaß des Problems. Über Gewalt gegen Frauen wird nicht in großen Talkshows gesprochen. Das Thema sorgt auch nicht für ähnliche Aufregung wie Messerstraftaten – höchstens dann, wenn die Tatverdächtigen nicht deutsch sind.
Dass so wenig getan wird, lag auch am Bundesfinanzministerium. Die Ampel hatte geplant, mit einem Gesetz sicherzustellen, Frauenhäuser verlässlich zu finanzieren. Die FDP blockierte das Vorhaben. Es war ihr zu teuer. Am Mittwoch will die Restregierung nun den Gesetzentwurf beschließen. Ob er im Bundestag eine Mehrheit findet, ist fraglich. Dabei müsste die Erinnerung an längst bekannte Zahlen Anlass sein, den Schutz von Frauen endlich zur Priorität zu machen.
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