Synodaler Weg ausgebremst | Presseportal

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Frankfurter Rundschau

Frankfurt (ots)

Der deutsche Katholizismus gilt der Kirchenzentrale in Rom spätestens seit der Reformation als zu verkopft, blutleer, semi-protestantisch. Dass Bischöfe und Laien in Deutschland glaubten, dem Missbrauchsskandal auf dem „Synodalen Weg“ mit Strukturreformen und einer Reorganisation kirchlicher Macht begegnen zu können, passte da nur zu gut ins Bild des Vatikans. Doch bei genauem Hinsehen agieren die Römer deutscher als die Deutschen: Erneut läuft die Kurie Sturm gegen ein Gremium, das es noch nicht gibt, den „Synodalen Rat“. Das zeigt erstens: Auch im Vatikan versteht man gut, dass Beten allein zu nichts führt. Zweitens haben die römischen Gremienhuber es fertiggebracht, den Ursprungsimpuls des Synodalen Wegs zu einem Machtkampf zwischen Kurie und Bischofskonferenz degenerieren zu lassen. Verantwortlich dafür ist der Papst. Er redet viel von Synodalität. Aber immer, wenn es auf echte Freiräume zu mehr Partizipation und Dezentralität ankäme, lässt er die autoritäre Falle zuschnappen.

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