Tegel braucht neues Konzept / Kommentar von Isabell Jürgens zur teuren Holzbauweise

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Berlin (ots)

Kurzform: Der Senat muss sich fragen lassen, ob das bisherige Konzept tatsächlich tragfähig ist. So sind Eigentumswohnungen derzeit nicht vorgesehen, ein Anteil von 20 oder 30 Prozent wäre aber durchaus denkbar. Das Quartier kann, zumindest in den weiteren Bauabschnitten, die planerisch noch nicht soweit vorangetrieben wurden, auch noch deutlich höher werden: Vier bis sechs Stockwerke sind da einfach zu wenig. Sechs bis acht wären besser. Außerdem müssen verteuernde Vorschriften wie der erhöhte Lärmschutz oder die Vorgabe, Stadtplätze zugleich als Wasserspeicher zu errichten, auf den Prüfstand.

Der vollständige Kommentar: CO2-neutral, nachhaltig, nachwachsend – und dazu noch in Berlin und Brandenburg in ausreichender Zahl vorhanden: der Baustoff Holz, aus dem aktuell die Träume der Architekten und Stadtplaner für das Schumacher-Quartier in Tegel gemacht sind. Damit aus dem Traum Realität werden kann, gilt es aber, sich den Berlinern gegenüber ehrlich zu machen. Denn das Bauen mit Holz – wohlgemerkt nicht als Mogelhybrid, in dem Beton und Stahl deutlich dominieren – wird noch auf Jahre hinaus deutlich teurer sein als der herkömmliche Massivbau. Allein für die 5000 Wohnungen, die in den kommenden Jahren auf dem früheren Flughafen Tegel entstehen sollen, summiert sich dies auf rund 430 Millionen Euro, wie die landeseigene Gesobau, die dort immerhin 900 der geplanten Wohnungen bauen soll, nachgerechnet hat.

Es stellt sich die Frage, wie das angesichts der vielen drängenden Aufgaben, die Berlin aktuell ebenfalls zu lösen hat, eigentlich bezahlt werden soll. Ein Verzicht auf Holz und Nachhaltigkeit wäre ganz sicher keine gute Lösung: Bauen mit Beton ist umweltschädlich und wird langfristig ohnehin immer teurer. Doch der Senat muss sich fragen lassen, ob das bisherige Konzept tatsächlich tragfähig ist. So sind Eigentumswohnungen derzeit nicht vorgesehen, ein Anteil von 20 oder 30 Prozent wäre aber durchaus denkbar. Das Quartier kann, zumindest in den weiteren Bauabschnitten, die planerisch noch nicht soweit vorangetrieben wurden, auch noch deutlich höher werden: Vier bis sechs Stockwerke sind da einfach zu wenig. Sechs bis acht wären besser. Außerdem müssen verteuernde Vorschriften wie der erhöhte Lärmschutz oder die Vorgabe, Stadtplätze zugleich als Wasserspeicher zu errichten, auf den Prüfstand.

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