Umfrage zur Rentenreform: Nein zur Erhöhung des Renteneintrittsalters, Aktienrente …

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Ipsos GmbH

Hamburg (ots)

Immer wieder wird in Deutschland über die künftige Finanzierung des staatlichen Rentensystems diskutiert. In einer repräsentativen Umfrage hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos die Deutschen nach ihrer Meinung zu fünf verschiedenen Vorschlägen gefragt, die in der aktuellen Rentendebatte im Raum stehen. Lediglich sechs Prozent der Befragten halten demnach eine Erhöhung des Renteneintrittsalters für am sinnvollsten, die große Mehrheit präferiert andere Optionen.

Finanzierung der Rente über Steuern und Aktien am beliebtesten

Den größten Zuspruch findet der Vorschlag, das Rentensystem noch stärker als bisher über Steuermittel mitzufinanzieren. 37 Prozent der Befragten würden sich für diesen Vorschlag entscheiden. Auch die Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente stößt auf relativ hohe Beliebtheit. Knapp ein Viertel der Deutschen (24%) befürwortet diese Option. Mit großem Abstand dahinter folgen der Vorschlag einer Steigerung der Rentenbeiträge für Arbeitnehmer und Unternehmen (11%) sowie die Möglichkeit einer Senkung der ausgezahlten Renten (4%).

Deutliche parteispezifische Unterschiede bei Rentendebatte

Bei der Beurteilung der verschiedenen Vorschläge zur Rentenreform zeigen sich erhebliche parteispezifische Unterschiede. So sticht beispielsweise die Anhängerschaft der FDP hervor: Unter ihnen würden 41 Prozent eine staatliche Aktienrente bevorzugen, nur jeder Fünfte (22%) spricht sich für eine Erhöhung des Steuerzuschusses aus. Dieser Vorschlag kommt dagegen bei anderen Parteien, vor allem bei Grünen- (44%) und Linken-Wählern (55%), besonders gut an. Die Unterstützer von SPD und Union bewegen sich mit ihrem Antwortverhalten recht nah am landesweiten Durchschnittswert und würden zu 33 bzw. 35 Prozent eine Erhöhung der Steuermittel präferieren.

Die Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente ist jedoch nicht nur bei den Sympathisanten der FDP beliebt, wenngleich sie die einzige Partei ist, bei der dieser Vorschlag unter allen fünf Optionen mit Abstand am häufigsten genannt wird. Auch bei der Wählerschaft der übrigen im Bundestag vertretenen Parteien wird die Aktienrente jeweils am zweithäufigsten als sinnvoll erachtet. Am skeptischsten äußern sich die Anhänger der AfD (23%) und Linken (16%).

Erhöhung der Rentenbeiträge und Aktienrente bei Jüngeren beliebter

Vergleicht man die Meinungen zur Rentenreform zwischen den verschiedenen Altersgruppen, fällt auf, dass jüngere Befragte zwischen 18 und 39 Jahren deutlich häufiger eine Erhöhung der Rentenbeiträge bevorzugen als Ältere. Während unter den Befragten mittleren (40 bis 59 Jahre) und älteren (60 bis 75 Jahre) Alters nicht einmal jeder Zehnte (9% bzw. 8%) diesen Vorschlag als besonders sinnvoll einschätzt, ist die Zustimmung bei den Jüngeren in etwa doppelt so groß (17%).

Mit Abstand am beliebtesten ist bei den Personen mittleren (42%) und älteren Alters (41%) die Option eines erhöhten Steuerzuschusses. Auch bei den Jüngeren kommt dieser Vorschlag gut an, liegt mit einem Anteil von 27 Prozent jedoch gleichauf mit der Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente. Bei den 40 bis 59-Jährigen (21%) und den über 60-Jährigen (25%) liegt das Aktienmodell unter den fünf abgefragten Vorschlägen zur Rentenreform jeweils an zweiter Stelle.

Aktienrente polarisiert zwischen arm und reich

Deutliche Unterschiede im Antwortverhalten zeigen sich auch mit Blick auf das Einkommen der Befragten. Während das Konzept einer gesetzlichen Aktienrente fast jeden dritten Gutverdiener (32%) mit einem Nettohaushaltseinkommen von mehr als 4.000 Euro überzeugt, kommt es bei Personen mit einem niedrigeren Einkommen von weniger als 2.000 Euro deutlich schlechter an (16%).

Methode

Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde am 03. Februar 2023 durchgeführt.

Pressekontakt:

Dr. Johannes Kaiser
Ipsos Politik- und Sozialforschung
johannes.kaiser@ipsos.com
Fon: +49 30 3030645 7250

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Original Quelle Presseportal.de

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