Frankfurt (ots)
Die Documenta fifteen in Kassel präsentierte ein Bild, auf dem antisemitische Darstellungen zu sehen sind. Nicht versteckt irgendwo in einer Industriebrache, sondern mitten im Zentrum, am Friedrichsplatz, nicht winzig, sondern riesengroß. Das ist unerhört. Nicht nur (wenngleich in erster Linie), weil es Juden diffamiert. Weil es die Werte, für die die Bundesrepublik Deutschland sich als Staat einsetzt, mit Füßen tritt. Dieses Werk und seine Präsentation an diesem Ort sind auch deshalb unerträglich, weil die aktuelle Documenta damit all das zu verspielen droht, wofür sie zu stehen vorgibt: Gerechtigkeit, Dialogfähigkeit, Respekt voreinander. Es ist unerträglich, weil all jene Künstlerinnen und Künstler, die ohnehin damit zu kämpfen hatten, dass sie vorab unter Generalverdacht antisemitischen Gedankenguts standen, die man kritisch beäugt hatte und deren Werke nun endlich zu sehen sind, nun erneut in einem Kontext wahrgenommen werden, der ihnen nicht gerecht wird.
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