Vier Cold Cases konnten seit Gründung der BAO aufgeklärt werden
Köln (ots)
Die Arbeit der pensionierten Mordermittler, die beim nordrhein-westfälischen Landeskriminalamt seit Herbst 2021 ungelöste Tötungsdelikte und Vermisstenfälle der vergangenen 50 Jahre auf neue Ansatzpunkte untersuchen, nähert sich dem Ende. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, läuft die „Besondere Aufbauorgansiation (BAO) Cold Cases“ Ende April aus. Er sei aber zuversichtlich, dass die eigens dafür aus dem Ruhestand zurückgeholten Ermittlerinnen und Ermittler bis dahin alle in Frage kommenden Altfälle überprüft hätten. Das LKA werde dann die Ermittlungen „organisatorisch neu strukturieren“, teilte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. „Die Arbeit wird weitergehen“, sagte er. Möglich ist laut LKA, dass die aus dem Ruhestand zurückgeholten Ermittler weiterbeschäftigt würden.
Von den 1143 Cold Cases, die für den Zeitraum von 1970 bis 2015 für Nordrhein-Westfalen identifiziert worden sind, wurden 847 als relevant eingestuft. Aktuell (Stand 28. Februar) habe die BAO 608 Fallbewertungen durchgeführt. In 380 Fällen bestünden potenzielle Ermittlungsansätze, die an die zuständigen Polizeibehörden im Land zurückgemeldet worden seien, teilte der LKA-Sprecher mit.
Vier Cold Cases konnten seit Gründung der BAO aufgeklärt werden: ein Mord 1988 in Köln, ein versuchter Raubmord 1987 in Köln, ein Tötungsdelikt in Vlotho-Exter 2014 und eines aus dem Jahr 1987 in Lohmar. Die Polizei Köln führt zudem ab März eine DNA-Reihenuntersuchung an mehreren hundert Männern durch und hofft, damit einen Mord an einer 16-jährigen Auszubildenden in Köln 1991 noch aufklären zu können.
Das NRW-Innenministerium hatte im November 2021 insgesamt 28 pensionierte Kriminalbeamtinnen und -beamte als Regierungsbeschäftigte für zunächst ein Jahr eingestellt, um die Cold Cases im Land strukturiert aufarbeiten zu lassen. Im Oktober 2022 wurde das Projekt um ein weiteres halbes Jahr mit noch 16 ehemaligen Ermittlern bis Ende April 2023 verlängert.
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