Bonn (ots)
Weltweit steigt durch Gewalt, Konflikte und die Folgen des Klimawandels die Zahl der Vertriebenen, so die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutschen Partner des UNHCR, zum Jahresende 2023. Der Krieg in der Ukraine und der Konflikt in Gaza stehen im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Andere Konflikte, wie zum Beispiel im Sudan, sind aus der Öffentlichkeit verschwunden. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts Mitte April mussten dort mehr als sieben Millionen Menschen fliehen. Damit die Zahl der Geflüchteten weltweit nicht weiter steigt, braucht es Frieden, politische Initiativen zur Entlastung der Aufnahmeländer und eine konsequente Bekämpfung der Folgen des Klimawandels. Gleichzeitig beobachtet die UNO-Flüchtlingshilfe mit Sorge, wie sich in Deutschland die Tonlage in der Debatte um Flucht und Migration immer weiter verschärft.
„Der Hilfsbereitschaft in Deutschland und dem ehrenamtlichen Engagement der Zivilgesellschaft stehen Fehlinformationen, Hetze und Populismus gegenüber. Wir müssen wieder dazu kommen, faktenbasiert zu diskutieren. Dazu können wir alle beitragen. Wenn aber selbst Vertreter*innen demokratischer Parteien eine populistische Tonlage anschlagen, werden wir uns immer mehr von den Fakten und der Wirklichkeit entfernen. Es sind die Schicksale und menschlichen Geschichten hinter den Fluchtbewegungen, die unsere Aufmerksamkeit benötigen. Nur so können wir gemeinsam konstruktive Lösungen finden und eine solidarische Gesellschaft erhalten, die die Vielfalt schätzt und auf Verständigung setzt“, so Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
Zahl der Vertriebenen steigt mit Eskalation der Konflikte weiter an
Die Situation der Menschen im Sudan, in der Ukraine und in Afghanistan, mit Millionen von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen, erfordert aus Sicht der UNO-Flüchtlingshilfe nach wie vor mediale Aufmerksamkeit und humanitäre Unterstützung. Das gilt auch für die sogenannten „Vergessenen Krisen“, wie die Lage in Syrien, im Jemen, die anhaltenden Kämpfe in der Demokratischen Republik Kongo oder die Kombination aus Dürre, Überschwemmungen und Konflikten in der Region am Horn von Afrika. Laut Mid-Year Trends Report des UNHCR, der die Vertreibungen in den ersten sechs Monaten 2023 analysiert, hat sich die Zahl der Flüchtlinge weltweit, durch die dramatisch steigende Anzahl von Konflikten und die fehlenden politischen Lösungen, in den letzten sieben Jahren verdoppelt. Dauerhafte Lösungen sind nach wie vor nur für sehr wenige Vertriebene Realität. Eine kleine Hoffnung ist die Zahl von schätzungsweise 3,1 Millionen gewaltsam vertriebene Menschen, die bis zum Sommer 2023, in ihre Heimat zurückkehren konnten. Darüber hinaus konnten 59.500 Flüchtlinge in ein Drittland umsiedeln und weitere 20.500 Flüchtlinge wurden von ihrem Gastland eingebürgert.
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