Foto: Menschen mit Maske, über dts Nachrichtenagentur
Braunschweig (dts Nachrichtenagentur) – Die Virologin Melanie Brinkmann rechnet bei zunehmender Testknappheit mit abnehmender Sichtbarkeit der Infektionszahlen. Sie erwarte die nächsten Tage und Wochen, „dass die Zahlen weiterhin steigen und irgendwann werden wir nicht mehr genug Testkapazitäten haben“, sagte die Vizevorsitzende des Expertenrats der Bundesregierung der RTL/n-tv-Redaktion.
Die Zahlen würden weiterhin steigen, ohne dass man es wirklich sehen könne, so Brinkmann. „Die Zahlen, die wir täglich sehen, sind eigentlich schon viel, viel höher in Wirklichkeit und das ist ein Problem und ich glaube wir werden zu einem Punkt kommen, an dem wir sagen: Wer Symptome hat, kann relativ sicher sein oder es ist höchstwahrscheinlich, dass er mit der Omikron-Variante infiziert ist und die beste Möglichkeit ist dann zu Hause zu bleiben, sich so gut wie möglich zu isolieren, niemanden anzustecken und das sollte man wirklich machen, wenn man schon leichte Kopfschmerzen hat.“ Einen erneuten Lockdown will die Virologin nicht ausschließen, auch wenn sie hofft, dass es nicht nötig ist: „Das Problem ist, dass viele Menschen zur gleichen Zeit infiziert werden und deshalb – und das geht auch aus der Stellungnahme des Expertenrates eindeutig hervor – müssen wir uns darauf vorbereiten, dass am Arbeitsplatz viele Menschen zur gleichen Zeit ausfallen können und das mag nicht durch schwere Symptome sein, dass sie ins Krankenhaus müssen, aber es reicht ja wenn man zu Hause mit Fieber liegt und nicht zur Arbeit gehen kann.“ Dieses Problem bereite ihr große Sorgen und darauf müsse man sich gut vorbereiten.
Auch über die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in der Omikron-Welle zeigte sie sich besorgt: „Was wir bislang auch schon sehen, ist, dass gerade in den kritischen Bereichen wie den Krankenhäusern viele Menschen erkranken. Nicht unbedingt schwer, aber so, dass sie nicht zur Arbeit gehen können.“ Doch wenn man sich jetzt konsequent an die Maßnahmen der Politik halte wie 2G-Plus und konsequentes Maskentragen, könne man dem entgegenwirken.
dts Nachrichtenagentur