Virtual Reality im digitalen Rettungswagen

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Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr

Koblenz (ots)

Virtuelle Welten werden oftmals mit futuristischen Szenarien in Hollywood-Filmen oder fantasievollen Videospielen in Verbindung gebracht. Eher neu, aber von großem Nutzen, ist die Möglichkeit, mit der VR-Technik sanitätsdienstliche Ausbildungen visuell und realistisch darzustellen.

Was ist VR und wie funktioniert sie?

Im Grunde genommen ist VR eine künstlich vom Computer simulierte Wirklichkeit – ähnlich wie bei einem Videospiel, nur ohne Bildschirmbindung. Die Nutzerinnen und Nutzer werden mithilfe einer technischen Ausrüstung in einen virtuellen Raum versetzt, in der sie sich frei bewegen können. Eine VR-Brille projiziert eine digitale Welt direkt vor die Augen. Mit entsprechenden Joysticks, welche ebenfalls mit einem Computer verbunden sind, lassen sich sogar Gegenstände im virtuellen Raum bewegen.

Der Schein der Immersion

Das Gefühl des Eintauchens in die digitale Welt beschreibt die Immersion. Es gibt unterschiedliche Einflussfaktoren, die den virtuellen Raum und die dazugehörige Erfahrung prägen – beispielsweise eine 360-Grad-Umgebung, 3-D-Tiefeneffekte oder Geräusche, die beim Interagieren mit Gegenständen ertönen. Je realistischer diese simulierte Wirklichkeit wirkt, desto höher ist die Immersion. „Das Wirklichkeitsgefühl ist beeindruckend. Die Brille kann einen im Vorfeld aufgenommenen Fahrzeuginnenraum sehr realitätsnah darstellen“, erzählt Stabsfeldwebel Jörg May, Leiter Rettungsdienst des Lehrrettungszentrums am BundeswehrZentralkrankenhaus.

Digitale Realität trifft auf Ausbildung

„Das VR-Konzept wird als Ergänzung zum Training an der Rettungspuppe verwendet“, berichtet May. „Im Ausbildungsraum können die Fortzubildenden die vom Profi bereits abgefilmten medizinischen Abläufe, Algorithmen und Handkniffe aus verschiedenen Perspektiven virtuell beobachten“, fügt der Leiter Rettungsdienst hinzu. In Koblenz treffen somit verschiedene Ebenen einer multimedialen Fortbildung aufeinander – ob im virtuellen Raum, am Simulationsdummie oder an realen Personen.

„Die Generation Z kennt es von der Playstation“

Die Akzeptanz oder das Interesse der Weiterbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ist besonders bei den jüngeren Soldatinnen und Soldaten hoch, nach dem Motto: Neues weckt immer die Neugier, und Neugierde erzielt oftmals bessere Lernerfolge. „Das VR-Konzept ist zwar nicht brandneu, die Generation Z kennt es von der Playstation, doch im Rettungswesen ist das Konzept noch relativ unbekannt,“ berichtet der Stabsfeldwebel.

Aus(Durch)blick in die Ferne

In der Zukunft werden noch einige Weiterentwicklungen des VR-Konzepts angestrebt. Die Rettungswache am BundeswehrZentralkrankenhaus plant weitere Updates., wie beispielsweise die Avatarsteuerung: Bei einem Avatar handelt es sich um eine digitale Figur im virtuellen Raum, welche durch den Anwendenden gesteuert wird. Dieser Avatar kann somit mit Gegenständen oder Pixel-Patienten interagieren. Außerdem soll ein haptisches Erlebnis hinzukommen, mit echtem Tastsinnerlebnis bei der Interaktion mit der digitalen Realität.

Somit stellt die virtuelle Verwundetenversorgung eine hervorragende Chance für Praktikantinnen und Praktikanten dar, um medizinische Abläufe und Techniken zu erlernen, bevor bei der Versorgung von echten Menschen Fehler geschehen.

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Original Quelle Presseportal.de

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