Heidelberg. (ots)
Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) kommentiert die Situation des CDU-Kanzlerkandidaten Laschet:
„Nichts an diesem Wahlausgang spricht dafür, dass der CDU-Kandidat irgendeinen Führungsanspruch formulieren sollte. Nicht der historische Absturz der Union hinter die SPD. Und erst recht nicht Laschets persönliche Werte. Und trotzdem wäre es verfrüht, wenn die CDU Laschet schon jetzt abservierte.
Zunächst: Es gibt keinen Automatismus, dass die stärksten Parteien in Koalitionsverhandlungen Erfolg haben müssen. Das weiß auch die SPD aus ihren Kanzlerjahren unter Brandt und Schmidt: Nur 1972 lag die SPD vor der Union. Schröder rettete 2002 – trotz Verlusten – Rot-Grün. Erinnert sei auch an 2011, die Landtagswahl im Südwesten: Mit Abstand stärkste Kraft war die Mappus-CDU. Ministerpräsident seitdem ist trotzdem ein Grüner.
Jamaika mit Laschet mag sich falsch anfühlen. Und doch dürfte er – mit seiner Zähigkeit, seiner Leidensfähigkeit in Machtkämpfen – der Einzige sein, der die Union noch in eine Regierung kämpfen könnte. Das zumindest hat er bewiesen: Auch wenn es keine Chance gibt, nutzt er sie. Was ihm Hoffnung machen könnte? FDP-Wähler dürften letztlich eine linke „Ampel“ nicht sonderlich goutieren. Und auch die Grünen stehen neben einem schwachen Kanzler Laschet mittelfristig sicherlich besser da als neben einem starken Olaf Scholz.“
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