Die Europäische Staatsanwaltschaft, die ihre Arbeit am 1. Juni 2021 aufgenommen hat, wird seit heute durch eine weitere Kraft aus Niedersachen unterstützt: Veronika Heppes, bislang Leitende Oberstaatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Stade, wechselte zur Europäischen Staatsanwaltschaft. Dort ermittelt sie nun von Hamburg aus grenzüberschreitende Straftaten zum Nachteil der finanziellen Interessen der Europäischen Union (Betrug, Schmuggel, Geldwäsche, Korruption u. ä.) mit den Tatschwerpunkten in Norddeutschland.

Veronika Heppes trat nach ihrem Studium in die niedersächsische Justiz ein, wo sie an unterschiedlichen Stellen eingesetzt war. Nach dem Referendariat wurde sie 2001 Richterin auf Probe im Bezirk des Oberlandesgerichts Oldenburg und im Jahr 2004 Staatsanwältin in Osnabrück. Von 2008 bis 2011 war sie an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe abgeordnet. Nach einer weiteren Abordnung an die Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg wurde sie im Jahr 2014 zur Oberstaatsanwältin in Osnabrück ernannt und im Jahr 2017 zur Vorsitzenden Richterin am Landgericht Osnabrück. Im Jahr 2018 wechselte sie als Ministerialrätin ins Niedersächsische Justizministerium. Seit Dezember 2020 war sie Behördenleiterin bei der Staatsanwaltschaft in Stade.

Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Frau Heppes eine weitere, erfahrene Ermittlerin aus Niedersachsen zur Europäischen Staatsanwaltschaft entsenden dürfen. Sie wird ihr beachtliches Know-How nun im Kampf gegen Straftaten zum Nachteil der Europäischen Union einbringen. Dabei wünsche ich ihr viel Erfolg.“

Die europäische Staatsanwaltschaft ist eine unabhängige und EU-weit tätige Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union zum Schutz des EU-Haushalts (ca. 1,8 Billionen EUR). Sie wurde auf Grundlage der Verordnung (EU) 2017/1939 gegründet. Sie hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und verfügt europaweit über insgesamt ca. 140 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, von denen derzeit elf für die Bundesrepublik Deutschland zuständig sind, verteilt auf die Zentren München, Frankfurt, Köln, Berlin und Hamburg sowie für Revisionsverfahren in Karlsruhe.