Main-Tauber-Kreis
Archivausstellung über Anfänge der Demokratie
Die Ausstellung „Demokratie wagen? Baden 1818 bis 1919“ ist noch bis zum 19. Mai im Beruflichen Schulzentrum in Bestenheid zu sehen ist. Die Schau, die vom Generallandesarchiv Karlsruhe zusammengestellt wurde, widmet sich der Entstehung und Entwicklung der Demokratie in Baden. Die Verfassung des Großherzogtums galt damals als die fortschrittlichste in ganz Deutschland.
Die Präsentation zeichnet anhand einer Vielzahl aussagekräftiger und bislang unbekannter Dokumente und Exponate den Weg Badens von der Monarchie zur Republik nach. Im Mittelpunkt stehen die Fragen nach dem Ausmaß der politischen Mitbestimmung der badischen Bevölkerung im langen 19. Jahrhundert, nach der Entwicklung von der großherzoglichen Alleinherrschaft zur Volkssouveränität und nach der Durchsetzung universeller Menschen- und Bürgerrechte. Dabei erweist sich Baden als das oft zitierte liberale „Musterländle“.
Die demokratiegeschichtliche Ausstellung wählt verschiedene Perspektiven: Sie schildert zentrale Ereignisse, bietet aber auch regionale und biografische Zugänge zum Thema — und sie übergeht auch nicht die vielfältigen Widerstände und zahlreichen Gegenspieler, bis hin zur Zerstörung der Demokratie und der Beseitigung der Menschenrechte in der NS–Willkürherrschaft. Das Thema der Geschlechterverhältnisse findet seinen Niederschlag in einer Abhandlung des Frauenwahlrechts.
Ein Bereich der Ausstellung, deren einzelne Elemente dem Halbmondsaal im Karlsruher Ständehaus nachempfunden sind, der seinerzeit Treffpunkt und Sitzungsort der Verantwortlichen war, widmet sich der Revolution von 1848. Auch wenn diese weitestgehend an der ehemaligen Residenzstadt Wertheim vorbeigegangen ist, so spielte mit Philipp Reiter ein gebürtiger Wertheimer doch eine gewisse Rolle bei den Ereignissen.
Am Mittwoch, 30. März, findet um 19 Uhr eine Kuratorenführung mit Dr. Peter Exner vom Generallandesarchiv Karlsruhe statt. Eine Anmeldung beim Staatsarchiv Wertheim ist erforderlich, per E-Mail unter stawertheim@la-bw.de, oder telefonisch unter 09342/91592-0.
Die Ausstellung kann von Montag bis Donnerstag von 13 Uhr bis 16 Uhr im Beruflichen Schulzentrum besucht werden. Es gilt die 3 G-Regel. Im Sekretariat des Schulzentrums ist das Begleitbuch zur Ausstellung erhältlich.
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