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Startschuss für „Smart Lab 4.0“ / Bündnis mit Unternehmen
Am Beruflichen Schulzentrum Wertheim ist der Startschuss für ein „Smart Lab 4.0“ und ein zugehöriges Kompetenzbündnis gefallen. Das „Smart Lab“ zeigt im Labormaßstab die „Smart Factory“, also die intelligente Fabrik, die in immer mehr Betrieben realisiert wird. Das Kompetenzbündnis 4.0 soll zusätzlich einen Austausch zwischen Schule und Ausbildungsbetrieben ermöglichen. Über die Auftaktveranstaltung berichtet die Landkreisverwaltung.
An der Veranstaltung im Beruflichen Schulzentrum (BSZ) nahmen Vertreter der Landkreisverwaltung und des Kreistags, der Ausbildungsbetriebe sowie von Behörden, Kammern, Schulen, Hochschulen und weiteren Institutionen der Region teil. Schulleiter Manfred Breuer sprach mit Blick auf die Digitalisierung von einer „gesamtgesellschaftlichen Umwälzung ungeahnten Ausmaßes“. Er würdigte die Bereitschaft der Unternehmen zur Zusammenarbeit. In immer mehr Betrieben würden moderne Produktionsleitsysteme aufgebaut, darüber wolle man sich austauschen.
Als Beispiele für 4.0 nannte Breuer das stürmische Wachstum im Online-Handel und bei der industriellen Fertigung durch dreidimensionalen Druck oder die Konzepte für eine Zusammenarbeit von Menschen mit Robotern. Die Schule werde das kommende Schuljahr 2018/19 unter das Jahresmotto „Leben 4.0“ stellen. „Dabei werden wir auch über den Tellerrand der Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung hinausblicken, bis hin zu soziologischen und ethischen Fragestellungen.“ Das Ziel sei es, die jungen Menschen bestmöglich auf das Kommende im Arbeits- und auch Privatleben vorzubereiten, und dies gemeinsam mit den Betrieben im geplanten Kompetenzbündnis 4.0.
Landkreis investiert viel Geld
Laut Landrat Reinhard Frank habe der Landkreis in den letzten Jahren damit begonnen, den früheren Investitionsstau in seinen Beruflichen Schulen aufzulösen. Einer der nächsten Schritte sei die Generalsanierung des BSZ Wertheim für rund 13 Millionen Euro. „Auch gute Gebäude sind wichtig für gute Bildung. Noch teurer als Bildung ist keine Bildung“, machte er deutlich. Ein wichtiges aktuelles Projekt unter der Federführung von Jochen Müssig, Dezernent für Kreisentwicklung und Bildung beim Landratsamt, sei auch der Glasfaseranschluss aller Schulen im Landkreis. Die Zusammenarbeit des BSZ und der Ausbildungsbetriebe bei den Themen „Smart Lab“ und 4.0 sei ganz großartig.
Lehrer Jörg Schwab stellte schließlich gemeinsam mit seinem Kollegen Christopher Gebert das „Smart Lab“ vor. Es bildet in Modellgröße die „Smart Factory“ ab. „Die intelligente Fabrik wird kommen. Sie vernetzt die industrielle Fertigung digital mit der Informationstechnologie und der Betriebswirtschaft“, erklärte er. Dabei werde vieles schneller Realität als die meisten denken. Ziel der Smart Factory sei es, die Produktion von Massenkonsumgütern auf kosteneffiziente Weise neu zu gestalten – mit weiter optimierten Betriebsabläufen und einem für den Verbraucher so individuell wie möglich gestalteten Angebot. Ein Beispiel wäre ein Schrank, der nach einer Online-Bestellung des Verbrauchers individuell nach dessen Bedürfnissen gestaltet und angefertigt wird.
Chancen für Unternehmen
In der Vorführung wurde eine Fertigungskette mit Schmelz- und Klebeprozessen gezeigt. „Die Lehrpläne bieten Raum für viele Themen“, sagte Schwab. Er sprach von den Berufen Industriemechaniker, Feinwerkmechaniker Maschinenbau sowie Werkzeugbau, Zerspanungsmechaniker und Verfahrensmechaniker. Auch das Technische Gymnasium mit dem Profilfach Mechatronik könne profitieren. Nicht zu vergessen seien die betriebswirtschaftlichen Berufe, also die Industriekaufleute oder die Schüler des kaufmännischen Berufskollegs oder des Wirtschaftsgymnasiums. Hier könne daran mitgearbeitet werden, Produktionsprozesse zu planen, zu koordinieren, zu simulieren und zu kontrollieren.
„Das Smart Lab ist bisher einzigartig im Main-Tauber-Kreis, und wir kooperieren bereits mit anderen Berufsschulen sowie mit der Dualen Hochschule in Aalen“, erklärte Jörg Schwab. Er verdeutlichte den Unternehmen nochmals, wie diese vom „Smart Lab“ profitieren. Die Schule könne sich im Rahmen des Kompetenzbündnisses 4.0 individuelle Versuchsreihen und somit Forschungsreihen für und durch die Unternehmen vorstellen. Ebenso seien Studienarbeiten denkbar, die für die Unternehmen im „Smart Lab“ umgesetzt werden. „Ein Kompetenzbündnis kann sich also lohnen, für die Region, den Landkreis und die Stadt, für die Ausbildungsunternehmen und die Schule“, fasste er zusammen.
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